Warum sollten Unternehmen am Berufsorientierungsprozess von Jugendlichen mitwirken?
Am Übergang von der Schule in den Beruf sind viele regionale Partner beteiligt und unterstützen Jugendliche und Unternehmen rund um die Themen Berufsorientierung und Ausbildung. Denn eine Mitwirkung von Unternehmen am beruflichen Orientierungsprozess bringt für alle Seiten Vorteile.
In der Zusammenarbeit von Unternehmen mit Schulen und Bildungsträgern liegt großes Potenzial. Betriebe können mit Angeboten wie Schul- oder Schnupperpraktika, Praxistagen, Betriebsbesichtigungen oder auch Schulprojekten den Jugendlichen Hilfestellungen bei deren Berufswahl geben. Die Unternehmen wiederum bekommen im optimalen Fall passgenaue Bewerberinnen und Bewerber für das eigene Ausbildungsplatzangebot. Im Rahmen von Schulkooperationen können Betriebe auch direkt am Unterricht mitwirken. So wird den Jugendlichen durch konkrete Anwendungsbeispiele der praktische Nutzen des Unterrichtsstoffs sichtbar. Die Schulen haben die Didaktik, die Unternehmen haben die Praxis – beides zusammen hilft sowohl den Jugendlichen als auch den Betrieben.
Die Berufsorientierung wird von professionellen Akteuren gesteuert und begleitet (z.B. Jugendberufsagenturen, Arbeitsagenturen oder Kammern). Diese Akteure sind in der Regel an einer Zusammenarbeit mit Betrieben interessiert. Sie unterstützen die Vermittlung von Praktika und Ausbildungsangeboten, den Einsatz von Ausbildungsbotschafterinnen und -botschaftern oder die Beteiligung an Informationsveranstaltungen. Interessierte können die Kontaktpersonen an den jeweiligen Schulen direkt, aber auch über Einrichtungen der Kommune (z.B. kommunale Koordinierungsstellen, Bildungsbüros, Jugendberufsagenturen), die zuständige Agentur für Arbeit oder die Kammern erfragen.
Weitere Unterstützung durch regionale Institutionen
Ausgerichtet an den jeweiligen Landesstrategien (z.B. „Kein Abschluss ohne Anschluss – KaoA“ in NRW, „Optimierung der lokalen Vermittlungsarbeit im Übergang Schule – Beruf – OloV“ in Hessen, „Berufswahl Richtig Angehen Frühzeitig Orientieren - BRAFO“ in Sachsen Anhalt) zum Übergang Schule-Beruf tragen weitere regionale Institutionen zur Berufsorientierung und zum Wechsel in Ausbildung bei.
Neben den „Wegweisern“ im regionalen Unterstützungsangebot gibt es eine Vielzahl an Videos aus und über Unternehmen und Berufe sowie von Auszubildenden, die über ihre Ausbildung berichten. Dies wird ergänzt durch digitale Firmenrundgänge, Austausch- und Lernplattformen, Empfehlungen zu hilfreichen Online-Tools, Infoseiten und Tutorials bis hin zu Werkzeugsammlungen, die sich in den Lockdown-Phasen ohne oder mit eingeschränkten Präsenzmöglichkeiten bewährt haben.