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So gelingt die Betriebserkundung: Projekt entwickelt Leitfaden für Ausbildungspersonal

Erfahrungen zahlreicher Unternehmen zeigen: Herkömmliche Wege und Instrumente, mit denen Unternehmen potenzielle Auszubildende ansprechen und für sich gut gewinnen können, reichen nicht mehr aus. Beim Format „Betriebserkundung“ geht es darum, Schülerinnen und Schüler durch die Lösung konkreter Erkundungsaufgaben für gewerblich-technische Berufsbilder zu begeistern und ihre Neugier am gastgebenden Unternehmen zu fördern. Für Unternehmen bietet die Betriebserkundung eine große Chance, sich den Jugendlichen zu präsentieren – aber sie fragen sich nachher oft: Was haben die Jugendlichen mitgenommen? Haben wir sie wirklich erreicht? Damit die Betriebserkundung gelingt, hat das JOBSTARTER plus-Projekt „Ausbildungsperspektive Automobil 4.0“ des Automotive Cluster Ostdeutschland einen Leitfaden für Betriebserkundungen in gewerblich-technischen Unternehmen in Sachsen-Anhalt und Sachsen entwickelt.

Er zeigt Ausbildungspersonal, wie sich Unternehmen darauf vorbereiten sollten und wie das Unternehmen als interessanter außerschulischer Lernort etabliert werden kann. Die Autoren skizzieren zunächst, wie die Vor- und Nachbereitung und die Durchführung ablaufen könnten. Im Weiteren gibt der Leitfaden einen Überblick, an welche schulischen Fachinhalte die Betriebserkundung anknüpfen kann. Anschließend schlagen die Autoren für unterschiedliche Klassenstufen konkrete Erkundungsaufträge mit Lernzielen und Lernquellen vor: Die Schülerinnen und Schüler sollen hierbei zu einem bestimmten Arbeitsprozess im Unternehmen etwas herausfinden, indem sie beobachten oder Mitarbeitende befragen.

An Arbeitsprozesse anzuknüpfen, birgt ein großes Potential, das bisher aber wenig genutzt wird. Diese Momente gilt es aus Sicht des Projektes als Orte des betrieblichen Lernens zu analysieren, systematisch aufzubereiten und im Azubimarketing zu testen. Gelingt es Ausbildungsbetrieben, bei Jugendlichen auf Anhieb Aufmerksamkeit, Interesse und Neugier zu erzeugen, erhöhen sich Chancen, diese als Auszubildenden an das Unternehmen binden zu können.

veröffentlicht am 30. November 2020