Projekte am Girls‘Day und Boys‘Day aktiv

Anlässlich des „Girls’Day“ und „Boys’Day“ gaben JOBSTARTER plus-Projekte Schülerinnen und Schüler Einblicke in die Berufswelt – frei von Rollenklischees. Im Rahmen einer Veranstaltung des JOBSTARTER plus-Projekts „Ausbildungsoffensive im Handwerk“ lernten dabei unter strengen Hygienevorschriften zwei Schülerinnen hautnah den Beruf Metallbauer/-in kennen. Ausgerüstet mit Flammschutzkleidung sammelten die Teilnehmerinnen in der Schweiß-Werkstatt der Handwerkskammer (HWK) Dortmund auch selbst erste Erfahrungen mit dem Schweißbrenner. 

Schweißer erklärt zwei Mädchen das Schweißen
Zwei Schülerinnen erhalten einen Einblick in die Schweiß-Werkstatt der Handwerkskammer (HWK) Dortmund. © HWK Dortmund

„Wir wissen, wie herausfordernd diese besondere Pandemiesituation für die Unternehmen ist und teilen die Sorgen. Aber gerade in diesen Zeiten ist es wichtig, die Berufsorientierung für Jugendliche nicht aus den Augen zu verlieren“, sagte HWK-Ausbildungsleiter Volker Rückert: „Aus diesem Grund bieten wir Schülerinnen die Möglichkeit, Handwerksberufe kennenzulernen, in der Hoffnung, den Kreis möglicher Ausbildungsplatzinteressenten zu erweitern.“

Um mehr Frauen für die Logistikbranche zu begeistern, stellten drei Unternehmerinnen bei einem digitalen Workshop des JOBSTARTER plus-Projekts „UPGRADE – Ausbildung für die Logistik 4.0“ ihren Berufsalltag vor. Neben interessanten Einblicken in ein Schwertransport- sowie ein Reiseunternehmen präsentierte sich den Jugendlichen auch Christina Scheib, selbständige Berufskraftfahrerin und Frauenbotschafterin des Bundesverbands für Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) e. V., die unter anderem auch in einer TV-Sendung über LKW-Fahrerinnen und -Fahrer zu sehen ist.

„Es war schon toll, wie die Unternehmerinnen die Mädchen mit ihren Erzählungen immer mehr begeistert haben. Ich bin sicher, wir konnten heute bei einigen von ihnen das Interesse für die Logistikbranche wecken“, sagte Projektmitarbeiterin Hannah Morawietz. Denn noch immer sind Frauen in der Transport- und Logistikbranche die Ausnahme, ihr Anteil liegt nur bei rund 20 Prozent.

Rund 50 Teilnehmerinnen verfolgten bei einer digitalen Veranstaltung des JOBSTARTER plus-Projekts „Q-net Handwerk – Qualität für ausbildende Betriebe“, wie fünf junge Frauen auf Augenhöhe über ihre Ausbildungsberufe Schreinerin, Fahrzeuglackiererin, Kfz-Mechatronikerin und Metallbauerin berichteten. „Das Konzept ist sehr gut angekommen. Wir haben viele Mädchen erreicht, die sich für Ausbildungsberufe im Handwerk interessieren, denn die Teilnehmerinnen kamen nicht nur aus Unterfranken, sondern aus ganz Deutschland“, sagte Projektmitarbeiterin Silke Waterstrat. Die ersten 30 Teilnehmerinnen hatten zudem ein „Do-it-yourself“-Kit zugeschickt bekommen, mit dem sie beispielsweise unter Anleitung einer Auszubildenden aus gestanztem Metall eine Rose biegen konnten. Ariana Siegler, die sich nach ihrem Abitur für eine Ausbildung als Schreinerin entschied, riet den Zuschauerinnen aus eigener Erfahrung: „Macht, was euch Spaß macht, und lasst euch nicht beirren, wenn jemand sagt, das sei kein Beruf für Mädchen.“

Leider konnten geplante Veranstaltungen von einigen JOBSTARTER plus-Projekten aufgrund der Probleme durch die Corona-Pandemie nicht stattfinden. Allerdings vermittelten Projekte einigen interessierten Schülerinnen und Schülerin bereits Einzeltermine bei Betrieben. 

Insgesamt boten am „Girls’Day“ und „Boys’Day“ rund 5.000 Unternehmen und Institutionen Angebote für rund 95.000 Schülerinnen und Schüler. Interessierte konnten zudem in Live-Streams verschiedene Diskussionen und Programmpunkte online mitverfolgen. Der Zukunftstag wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie dem Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und wird unterstützt von der Initiative Klischeefrei.

„Ich freue mich sehr, dass so viele Anbieter gerade in diesem schwierigen Jahr auch virtuell kreativ waren, um Kindern und Jugendlichen ab Klasse fünf einen praxisnahen Einblick in die Berufswelt zu ermöglichen. Und die ist vielfältig. Und das muss allen gezeigt werden“, sagte Bundesbildungsministerin Anja Karliczek. Wie wichtig der „Girls‘Day“ und „Boys Day“ für die Berufs- und Studienorientierung ist, belegen Untersuchungen. 17 Prozent der beteiligten Organisationen schließen mit ehemaligen Boys’Day-Teilnehmern einen Praktikums- oder Ausbildungsvertrag ab, bei ehemaligen Girls‘-Day-Teilnehmerinnen sind es 27 Prozent.

veröffentlicht am 3. Mai 2021