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JOBSTARTER plus-Werkstatt beschäftigt sich mit E-Learning

Digitales Lernen gewinnt in der dualen Ausbildung an immer größerer Bedeutung – und die Corona-Pandemie hat diese Entwicklung noch einmal beschleunigt. In der 3. Werkstatt der 5. Förderrunde „E-Learning – nützliche Methoden für KMU!?“ tauschten sich JOBSTARTER plus-Projekte daher über ihre eigenen Erfahrungen zu diesem Thema aus und entwickelten gemeinsam neue Ideen, wie kleine und mittlere Unternehmen (KMU) noch besser unterstützt werden können.  „Obwohl das Thema E-Learning schon seit über 20 Jahren diskutiert wird, ist immer noch viel Überzeugungsarbeit erforderlich“, sagte Stephan Dietrich vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB). Im Mittelpunkt der vom JOBSTARTER-Regionalbüro Süd organisierten zweitägigen Veranstaltungen standen unter anderem die Fragen, welche Tools Unternehmen den Einstieg in die Digitalisierung der Ausbildung erleichtern, welche Unterstützung Betriebe konkret brauchen, um E-Learning-Konzepte sinnvoll zu nutzen und was JOBSTARTER plus-Projekte dafür leisten können und müssen. Auf Grundlage der bisherigen Erfahrungen aus den Projekten sei vor allem wichtig, dass die Unterstützungsangebote schnellen Nutzen generieren, um die Vorteile der Digitalisierung direkt erfahrbar zu machen, erklärte Dietrich einführend. Gleichzeitig sei aber auch erforderlich, perspektivisch zu arbeiten und eine betriebliche Strategie zu entwickeln.

Patrick Hilse, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Forschungsinstituts Betriebliche Bildung (f-bb), stellte den Teilnehmenden im Anschluss die wichtigsten Ergebnisse der BIBB-Studie „Digitale Medien in Betrieben – heute und morgen“ aus dem Jahr 2020 vor. Die darin gewonnenen Erkenntnisse legen nahe, dass der digitale Wandel langsamer als erwartet voranschreitet. Viele Betriebe waren vor der Pandemie nicht auf den Prozess der schnellen Digitalisierung vorbereitet. Ob sich dies durch die Corona-Krise verändert hat, wird sich erst mit der nächsten Folgeuntersuchung zeigen. Für die konkrete Arbeit der JOBSTARTER plus-Projekte sei wichtig, dass bei den Unternehmen der Wunsch nach externer Unterstützung bestehe. Dabei müsse auch der hohe Weiterbildungsbedarf des Ausbildungspersonals berücksichtigt werden.

Im weiteren Verlauf der zweitägigen Veranstaltung gaben zudem noch die beiden JOBSTARTER plus-Projekte „Azubi.Mento4.0“ und „DiBiKu – Digitale Aus- und Weiterbildungskultur“ sowie Dominique Dauser vom f-bb Einblicke in konkrete Anwendungsmöglichkeiten digitaler Tools und Formate.

Barbara Ruck, Projektleiterin von Azubi.Mento4.0, stellte die Formate „Mikro-Netzwerktreffen“ und „Open Campus“ vor. Bei den Netzwerktreffen im kleinen Kreis mit fünf bis sieben Personen steht der Austausch zu spezifischen Fragestellungen im Vordergrund. Das Format „Open Campus“ ermöglicht demgegenüber, viele Teilnehmende zu Partnerschaften und Kooperationen anzuregen. Ruck betonte, dass es mehrere verschiedene Formate benötige, um unterschiedliche Ziele und Zielgruppen zu erreichen.

DiBiKu-Projektleiter Ralf Marohn verdeutlichte in seinem Vortrag „Lernplattformen als Gestaltungselement in einer digital unterstützten Lernortkooperation“ den Mehrwert der Digitalisierung in der beruflichen Bildung. Da die Anforderungen seit der Einführung von „Industrie 4.0“ stetig gestiegen seien, könnten digitale Möglichkeiten verschiedene Anwendungen miteinander kombinieren. Dadurch werden Lernende motiviert, und eine attraktive Medienauswahl wirke sich positiv auf das Lernerlebnis und Lernergebnis aus. Dominique Dauser vom f-bb berichtete von dem Einsatz von Virtual-Reality-Technologien zur Förderung sozialer Kompetenzen in der dualen Ausbildung. Mithilfe eines Lernmanagementsystems und 360°-Videos können beispielsweise typische Konfliktsituationen während der Ausbildung bearbeitet werden.

Als ein Ergebnis aus den konstruktiven Diskussionen der Werkstatt verabredeten die Teilnehmenden, sich in einem „Follow up“ weiter über digitale Tools auszutauschen, die für die Projektarbeit zur Unterstützung und Beratung von kleinen und mittleren Unternehmen geeignet sind.

veröffentlicht am 27. Juli 2021