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JOBSTARTER plus-Projekte gehen in der Corona-Krise neue Wege

Die Corona-Krise wirkt sich auf die Arbeit der JOBSTARTER plus-Projekte unmittelbar aus: Persönlicher Kontakt ist auf ein Minimum reduziert, Projektmitarbeiterinnen und -mitarbeiter sind im Home-Office, Veranstaltungen fallen aus, Berufsschulen sind geschlossen, Betriebe melden Kurzarbeit an und haben finanzielle Sorgen.

Corona-Krise schränkt Projekt-Arbeit ein

Für die Projekte bedeutet dies: Sie sind in ihrer Arbeit stark eingeschränkt. Schließlich ist der persönliche Kontakt und die Beratung vor Ort im Betrieb wesentlich für die Arbeit der JOBSTARTER plus-Projekte. Auch Netzwerkarbeit ist schwierig, wenn der Ausbilderstammtisch nicht stattfinden kann oder die Ausbildungsmesse zum Azubimarketing abgesagt ist. Hinzu kommt: Manche Betriebe haben finanzielle Sorgen und zum Teil gerade kein offenes Ohr für Beratungsangebote zum Thema Ausbildung.

Claudia Laubenstein vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) fordert die Projekte auf, zu dokumentieren, wie die Situation ihre Arbeit verändert: „Was ist schwierig? Was sind die Bedarfe? Was können Sie anbieten? Wo muss umgesteuert werden?“ All dies ist wichtig und interessant, um auf die Herausforderungen reagieren zu können.

Projekte entwickeln kreative Lösungen

Viele Projekte entwickeln in dieser Situation kreative Lösungen, um Betrieben Informationen zum Thema Ausbildung in der Corona-Krise anzubieten. Die Fragen liegen auf der Hand: Was heißt es für den Azubi, wenn die Berufsschule geschlossen ist? Dürfen Auszubildende in Kurzarbeit gehen? Finden Prüfungen statt? Mit solchen Fragen meldeten sich Betriebe beim Projekt „MACHEN – Mit Ausbildung Chancen im Handwerk ergreifen und nutzen“ der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz in Regensburg.

Daraus entstand die Idee, die wichtigsten Fragen und Antworten in einem FAQ zu bündeln und an die beratenen Betriebe zu verschicken. „Wir signalisieren den Betrieben: Wir unterstützen euch weiterhin in Fragen der Ausbildung“, sagt Projektleiterin Stefanie Sommer. Viele Projekte verfahren ähnlich und verschicken spezielle Newsletter und Mailings oder stellen Informationen auf ihrer Website zusammen:

FAQ des Projektes „Q-net Handwerk“ auf der Website der HWK Unterfranken (PDF, 101kB, Datei ist nicht barrierefrei)

Das Projekt „Fit in Ausbildung; Perspektive 4.0“ der GBFW Gesellschaft für berufliche Förderung in der Wirtschaft in Köln geht einen Schritt weiter und hat ein Erklärvideo erstellt mit Tipps für Ausbilder/-innen zu Informationsangeboten, Webinaren, Kommunikationstools für Videokonferenzen, technischer Ausstattung und Möglichkeiten zur digitalen Organisation und Lernplattformen.

Digitalisierung ermöglicht neue Wege

Viele Projekte gehen in der Situation neue Wege: So möchte das Projekt „Ausbildung Ahoi! – Segel setzen für Industrie 4.0“ der Technischen Akademie Nord aus Kiel Betrieben gezielt Unterstützung anbieten, Bewerbungsgespräche virtuell zu führen mit Hilfe von Video-Tools. „Vielleicht ist es kein schlechter Zeitpunkt, um das Thema Digitalisierung anzusprechen, weil es gerade sehr wichtig ist“, sagt Projektleiterin Sabine Kubisch.

In dieselbe Richtung plant auch „Fit in Ausbildung; Perspektive 4.0“: „Wir testen Tools, um unseren Ausbilderstammtisch virtuell abzuhalten oder um Webinare für Betriebe anbieten zu können. Für Webinare brechen wir gerade die Konzepte von Präsenz-Workshops herunter“, berichtet Projektleiterin Danuta Fuchs. Auch Stefanie Sommer nennt Beratungsgespräche per Videokonferenz oder Webinare für Betriebe als Optionen, falls die Kontaktbeschränkungen länger bestehen. Hierfür müsste aus ihrer Sicht auch der Bedarf der Betriebe ermittelt werden.

Claudia Laubenstein ermutigt die Projekte, die neuen Wege weiterzugehen: „Machen Sie das Beste aus der Situation und probieren Sie Dinge aus. Es war schon immer eine Stärke des Programms JOBSTARTER plus, auf Neuerungen reagieren zu können.“ 

Von Benjamin Dresen

veröffentlicht am 14. April 2020