Good-Practice-Wettbewerb: Der Ausbildungs-Check-up

Das Projekt „DigiLab – digitale Zukunft entwickeln“ setzt zur Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen den Ausbildungs-Check-up ein.

Das JOBSTARTER plus-Projekt „DigiLab – digitale Zukunft entwickeln“ hat zur Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) einen innovativen Ansatz entwickelt: Mit dem „Ausbildungs-Check-up“ analysiert das Projekt die Ausbildungspraxis eines Betriebs – vom Recruiting und Onboarding über die tägliche Arbeit bis zu digitalen Themen und Personalbindung – und gibt anschließend individuelle Empfehlungen, wie das Unternehmen seine Maßnahmen verbessern kann. Das Besondere: DigiLab richtet sein Augenmerk nicht nur auf die Verantwortlichen, sondern ganz bewusst auch auf die Auszubildenden selbst.

„Der Check-up ist unser zentrales Produkt, um einen Einstieg in die Beratung zu bekommen. Er ist gut verständlich und liefert einfach und unkompliziert die Ergebnisse. Er gibt Betrieben die Chance, ganzheitlich auf die Ausbildung zu schauen“, betont Projektmitarbeiter Sebastian Marschall. Durch die Einbindung der Ausbilderinnen und Ausbilder sowie der Azubis würden „beide Sichtweisen gesehen“: „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es bei den Unternehmen gut ankommt.“

Drei Frauen sitzen an einem Tisch auf dem Karten mit Präsentationsbegriffen liegen und besprechen sich.
Ausbildungs-Check-Up: Entwicklungsworkshop zu Auszubildenden-Recruiting und Arbeitgeberattraktivität bei der Motorsport Arena Oschersleben © Dr. Carsten Detka / DigiLab

Und nicht nur bei den Betrieben, sondern auch bei den weiteren 25 Projekten der 5. Förderrunde von JOBSTARTER plus: Im Rahmen der Zwischenbilanzveranstaltung Ende September bekam das Projekt neben „BACKPACKER – mit dem 4.0-Rucksack in die M+E-Ausbildung“ und „Ausbildung 4.0 – Wir machen Sie fit!“ die meisten Stimmen der Teilnehmenden als besonders interessantes Praxisbeispiel.

Angelehnt ist der Check-up an den „Azubi-Lebenszyklus“ und beinhaltet die fünf Handlungsfelder Azubi Recruiting, Azubi Onboarding, Azubi @work, Azubi Digital und Azubi Keeping. Beim Thema Recruiting reflektieren beispielsweise die Ausbildungsverantwortlichen und die Azubis, was den Betrieb interessant macht und warum Jugendliche eine Ausbildung gerade in diesem Betrieb beginnen sollten. Das können spannende oder abwechslungsreiche Tätigkeiten genauso sein wie Weiterbildungsmöglichkeiten oder gute Arbeitszeiten. Nicht immer sind die Einschätzungen der Jugendlichen und der Ausbildungsverantwortlichen identisch. Und ab da wird es insofern spannend, weil dann auch Stärken im Betrieb deutlich werden können, die vorher vom Betrieb selbst wenig bis gar nicht wahrgenommen wurden. Aus den Antworten werden dann gemeinsam konkrete Punkte herausgearbeitet, die beim Ausbildungsmarketing des Unternehmens besonders hervorgehoben werden sollten. Untersucht werden im Check-up darüber hinaus auch Themen wie der Start in die Ausbildung, die Gestaltung der Ausbildung, die digitalen Kompetenzen der Azubis sowie die Bindung der Azubis an den Betrieb.

Der Check-up ist dabei ein niederschwelliges Angebot. Die Online-Befragungen dauern selten länger als jeweils 20 Minuten, das Auswertungsgespräch, entweder digital oder persönlich, ist auf rund 30 Minuten ausgelegt. Dafür gibt das Projekt den KMU eine Standortbestimmung ihrer Ausbildungsmaßnahmen und entwickelt gemeinsam mit den Betrieben konkrete Handlungsmöglichkeiten. Der Betrieb erhält alle Ergebnisse des Check-ups in einem Beratungsbericht auf Power-Point-Basis. Zudem veranstaltet DigiLab zu jedem der insgesamt fünf untersuchten Handlungsfelder je 90-minütige Workshops, um die Unternehmen über den Check-up hinaus weiter zu unterstützen. Teilnehmen können daran sowohl das Ausbildungspersonal als auch die Auszubildenden.

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veröffentlicht am 03. November 2021