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„Digitaler Stress“ im Mittelpunkt der Veranstaltungsreihe „Know-how vor der Mittagspause“

Das JOBSTARTER plus-Projekt „Digitaler Berufsstart – Zukunftsorientierte Ausbildung in Hochfranken“ bietet regelmäßig Online-Veranstaltungen mit dem Titel „Know-how vor der Mittagspause“ an. Diesmal stand das Thema „Digitaler Stress“ im Fokus.

Innovationen treiben die digitale Transformation am Arbeitsplatz stetig voran. Neue digitale Technologien ermöglichen es, an jedem Ort und zu jeder Zeit zu arbeiten. Beschäftigte können auf eine unüberschaubar große Menge an Informationen zugreifen. Und gleichzeitig erfordert die Digitalisierung eine ständige Lernbereitschaft und Anpassungsfähigkeit.

All diese neuen Herausforderungen können auch zu negativen Effekten führen. Obwohl Arbeit eigentlich so organisiert werden sollte, dass der Einsatz digitaler Systeme eine psychische Fehlbeanspruchung – sogenannten digitalen Stress – vermeidet. Deshalb ist es entscheidend, dass die Gesundheit und das Wohlbefinden der Beschäftigten von diesen Entwicklungen profitieren – und nicht durch unnötige Belastungen durch neue Technologien beeinträchtigt werden.

Aber was genau ist digitaler Stress? Wie entsteht er? Und können Betriebe und Beschäftigte dieser Gefahr am Arbeitsplatz entgegenwirken? Um diese Fragen drehte sich Ende Mai die Veranstaltung „Know-how vor der Mittagspause“ des JOBSTARTER plus-Projekts „Digitaler Berufsstart – Zukunftsorientierte Ausbildung in Hochfranken“.

In diesen regelmäßigen Online-Veranstaltungen bietet das Projektteam interessierten kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) wichtige Informationen zu interessanten und aktuellen Themen rund um die duale Berufsausbildung und Digitalisierung an. Das Format sieht vor, dass innerhalb von 60 Minuten relevantes Wissen vermittelt wird, die Teilnehmenden aber auch motiviert werden, sich bei Bedarf intensiver mit dem Inhalt zu befassen.

Die Referenten Dr. Nicholas D. Derra, stellvertretender Geschäftsführer des Einstein1 – Digitales Gründerzentrum in Hof, und Simon Rath, Projektmanager des BF/M-Bayreuth setzten die Teilnehmenden zu Beginn ihres Vortrags erst einmal unter Stress. Sie starteten mit einem Online-Quiz, bei dem die Antworten namentlich den Teilnehmenden zugeordnet werden konnten.

Dr. Derra erklärte anschließend anhand eines Schaubilds, wie sich psychische Belastungen und individuelle Voraussetzungen normalerweise die Waage halten.

Digitaler Stress entsteht dann, wenn die Belastungsfaktoren nicht mit Bewältigungsstrategien ausgeglichen werden können. Insgesamt gelten zwölf Belastungsfaktoren als fördernd für digitalen Stress. Diese sind Leistungsüberwachung, Gläserne Person, Unzuverlässigkeit, Unterbrechung, Überflutung, Verunsicherung, Nicht-Verfügbarkeit, Unklarheit der Rolle, Komplexität, Omnipräsenz, Jobunsicherheit und mangelnde Erfolgserlebnisse.

Wer diese Faktoren im Unternehmen analysiert, kann allerdings auch gezielt Einfluss nehmen, denn langfristig belasten die Folgen des digitalen Stresses die Leistungswilligkeit und -fähigkeit der betroffenen Arbeitnehmenden. Daher wies Simon Rath die Teilnehmenden auch auf ein kostenfreies Blended-Learning-Angebot des Projekts „STRESS-LESS“ (Kofinanzierung durch das Programm Erasmus+ der Europäischen Union) hin. Das Angebot unterstützt Arbeitnehmende von KMU mit acht Modulen bei der Prävention und Bewältigung von digitalem Stress.

veröffentlicht am 15. Juni 2022