Projekt entwickelt und erprobt neues Konzept für Messeauftritte

Das Team des JOBSTARTER plus-Projektes „Digitale Aus- und Weiterbildungskultur (DiBiKu)“ nutzte die Zeit der Pandemie unter anderem dafür, ihr Messekonzept zu überarbeiten. Ende April feierte es erfolgreich Premiere.

Was braucht ein Messestand, damit er Interesse weckt und Menschen anzieht? Diese Frage stellte sich das Team des JOBSTARTER plus-Projektes „Digitale Aus- und Weiterbildungskultur (DiBiKu)“ und entwickelte als Antwort darauf ein neues Konzept für die nun wieder in Präsenz stattfindenden Veranstaltungen. Den ersten Einsatz feierte das neue Konzept auf der „Berufsorientierungsmesse Städteverbund A14“ Ende April.

Um Jugendliche auf einer Messe zu begeistern, muss es einen Türöffner geben, etwas das sie anzieht. „Wenn sich etwas bewegt oder zu bedienen ist, verbringen Jugendliche mehr Zeit an einem Stand – und man kommt ins Gespräch“, erklärt Ralf Marohn, Projektleiter von DiBiKu: „Das hilft nicht nur dabei, dass das Besprochene besser im Gedächtnis bleibt. Ein gut besuchter Messestand lockt auch weitere Interessenten an.“

Ein Mann und ein Jugendlicher schauen auf ein Tablet
Das neue Messekonzept weckte viel Interesse © DiBiKu

Diese Überlegungen waren Ausgangspunkt für die Überarbeitung des Messekonzepts. Zentrales Element des Messestands ist jetzt ein Modell, mit dem ein digital gesteuerter, realitätsnaher und komplexer Wertschöpfungsprozess dargestellt wird. Dieser umfasst einen geschlossenen Materialkreislauf: Werkstücke werden vom Hochregallager ausgelagert, überprüft, in der Bearbeitungsstation bearbeitet, in der Sortieranlage farblich sortiert und anschließend wieder im Hochregallager eingelagert.

Zusätzlich ist in dem Konzept der Einsatz von Augmented Reality (AR)- und Virtual Reality (VR)-Anwendungen integriert, um den Jugendlichen zu veranschaulichen, wie sich Arbeits- und Lernprozesse durch die Digitalisierung verändern. So zeigt der Messestand praxisorientiert, wie spannend und herausfordernd eine berufliche Tätigkeit in der Industrie sein kann. Im Beratungsgespräch bindet dann das Team die projekteigene Webseite über ein Tablet ein, auf dieser können die Interessierten tagesaktuell freie Praktikums- und Ausbildungsplätze in der Region sowie umfangreiche Informationen zu Betrieben und Ausbildungsberufen finden.

Bereits eine halbe Stunde nach dem Messestart war klar, dass der veränderte Ansatz erfolgreich ist. Es gab während der Veranstaltung zahlreiche Gespräche mit Jugendlichen zu den unterschiedlichsten Themen im Zusammenhang mit der Digitalisierung. Diese reichten von der Arbeit in der Zukunft, über Voraussetzungen für die Vernetzung und Programmierung von Maschinen und Anlagen bis hin zu den Berufen, in denen man so etwas erlernt.

Es hat sich bestätigt, dass eine erfolgreiche Ansprache von Jugendlichen davon abhängt, wie viel Interaktivität mit Möglichkeiten zum Ausprobieren und Erfahrungen machen geboten wird. Das gelingt nicht im gleichen Maß, wenn man sich ausschließlich im virtuellen Raum bewegen kann, der direkte Kontakt ist und bleibt wichtig. Das Projektteam von „DiBiKu“ wird das veränderte Konzept in der kommenden Zeit auf Präsenzveranstaltungen weiter umsetzen, um so mehr Jugendliche für eine duale Ausbildung zu gewinnen.

veröffentlicht am 19. Mai 2022