Azubiseminar zum Thema Kommunikation

Das JOBSTARTER plus-Projekt „Ausbildung ahoi! – Segel setzen für Industrie 4.0“ führte im Rahmen des Azubi-Netzwerks „Anker“ ein Seminar mit Auszubildenden zum Thema Kommunikation durch.

Was ist eigentlich Kommunikation? Wie entstehen Missverständnisse? Und worin bestehen die Unterschiede, wenn wir digital kommunizieren? Diesen und vielen weiteren Fragen widmeten sich elf Auszubildende in einem fünfstündigen Workshop, den das JOBSTARTER plus-Projekt „Ausbildung ahoi! – Segel setzen für Industrie 4.0“ im Rahmen des Azubi-Netzwerks „Anker“ durchführte. Denn durch die digitale Zusammenarbeit hat sich auch die Kommunikation zwischen Mitarbeitenden verändert: Digitale Kommunikation fällt vielen Menschen schwerer als der direkte Austausch. Gerade für Auszubildende kann dies zu Verunsicherung und zu Schwierigkeiten in ihrem Arbeitsalltag führen, welche durch eine entsprechende Sensibilisierung für Kommunikationsthemen verhindert werden können.

Insbesondere bei digitaler Kommunikation – sei es per Email, über Messengerdienste oder in einer Videokonferenz – entstehen schnell Missverständnisse.  Gestik und Mimik sind wichtige Faktoren, die im digitalen Raum entweder ganz fehlen oder nur eingeschränkt zur Verfügung stehen. Gerade dann ist es besonders wichtig, die verschiedenen Deutungsebenen einer Aussage zu reflektieren und gegebenenfalls noch einmal nachzufragen, falls Unsicherheiten auftreten.

Wie schwer es sein kann, ausschließlich mit Sprache zu kommunizieren, erlebten die Azubis beispielsweise in einer Kooperationsübung. Mit geschlossenen Augen mussten sie aus einem kreisförmigen Seil zunächst ein perfektes Quadrat und später sogar ein Stern bilden. Erschwerend kam hinzu, dass einige besonders aktive Personen nicht mehr sprechen durften und so die ruhigeren die Führung übernehmen mussten. „Ich habe bei dieser Übung gelernt, dass Dinge auch gut klappen können, wenn ich nicht gleich die Führung übernehme“, schilderte eine Teilnehmerin ihre Erkenntnisse in der Reflexionsphase. „Wenn alle immer nur reden, funktioniert es nicht. Es braucht auch Menschen, die zuhören“, erklärte ein anderer Teilnehmer.

Darüber hinaus beschäftigten sich die zukünftigen Fachkräfte mit selbst gewählten Herausforderungen aus ihrem Alltag. Dabei kamen unterschiedliche Methoden zum Einsatz, die dabei helfen, verschiedene Blickwinkel einzunehmen und kreative Lösungsideen zu entwickeln. Am Ende hatten die Teilnehmenden Strategien entworfen, wie sie ihre eigene Kommunikation verbessern können und welche betrieblichen Veränderungen ihnen dabei helfen würden – vor allem mit Blick auf die Einschränkungen der Corona-Pandemie und die Verlagerung der Kommunikation in den digitalen Raum.

Die Ideen reichten dabei vom gemeinsamen Unternehmens-Kaffeeklatsch in Präsenz oder virtuell über Problembriefkästen bis hin zu technischen Lösungen wie einer digitalen Übersetzungsmaske bei Sprachbarrieren. Im Januar 2022 wird es ein Reflexionstreffen geben, bei dem die jungen Menschen Revue passieren lassen, ob und wie sie das Gelernte in ihren beruflichen Alltag integrieren konnten. Für das Projekt „Ausbildung ahoi!“ ergab der Workshop, der in Kooperation mit dem Fachkräfteservice Schleswig-Holstein durchgeführt wurde, eine Menge neuer Ansätze für die Projektarbeit mit den Unternehmen.

veröffentlicht am 13. Januar 2022