DiBiKu – Digitale Aus- und Weiterbildungskultur

Die Mischung macht´s – Ausbildungsprozesse mit digitalen Medien gestalten

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© DiBiKu

Was waren die Highlights Ihrer Projektarbeit?

„Alles Digital!?“ – nicht ganz, denn auf die wohldosierte Mischung kommt es an. Digitale Technologien bedarfs- und zielorientiert einzusetzen, das war eine gute Rezeptur in der Projektarbeit von DiBiKu. So gelang es unter anderem, das altbewährte Veranstaltungsformat „Tag der ausbildenden Fachkraft“ im virtuellen Raum mit einer Steigerung der Teilnehmeranzahl durchzuführen. Resultierend daraus wurde vereinbart, zukünftig öfter berufsfeldbezogene Ausbildungsstammtische im virtuellen Format durchzuführen. Dieses spart Ressourcen und verringert den ökologischen Fußabdruck. Aber natürlich waren die in Präsenz durchgeführten „Digitalen Dinner“ Highlights in der Projektarbeit.

Welche Ergebnisse der Projektarbeit haben Sie bis jetzt besonders überrascht?

In den zurückliegenden Jahren gab es bei der Durchführung der Ausbildung in den IT-Berufen kaum Unterstützungsanfragen seitens der Unternehmen. Seit der Novellierung der IT-Berufe und auf Grund der prekären Personalsituation an Berufsschulen entstand ein großer Bedarf bei der Sicherstellung der Ausbildung, der uns überrascht hat. Durch die Projektarbeit ist es dann gelungen, eine Verbundausbildung für die IT-Berufe zu initiieren und damit zur Sicherung der Qualität der Ausbildung beizutragen. Überraschend war auch, dass die Berufsschule über das Bildungsministerium um externe fachliche Unterstützung gebeten und durch andere Lernorte erhalten hat.

Was trug dabei besonders zum Erreichen der Projektziele bei?

Die erfolgreiche Gestaltung einer digitalen Aus- und Weiterbildungskultur benötigt ein agiles Projektmanagement, um flexibel auf die Anforderungen der KMU reagieren zu können. Des Weiteren war ein umfassender Beratungsansatz, in dem der Fokus auf die unternehmensspezifische Situation ausgerichtet ist, notwendig. Dieses gelang u.a. über eine wertschätzende Kommunikation und vertrauensvolle Kooperation zwischen den handelnden Personen. Nur so konnte es gelingen, ein gemeinsames Verständnis für die Digitalisierung in der Aus- und Weiterbildung und daraus resultierend ein angemessenes digitales Mindset zu entwickeln.


Was bleibt von Ihrer Projektarbeit?

DiBiKu hat viele kleine Bausteine entwickelt, die zur Weiterentwicklung der Ausbildungsstrukturen in Westmecklenburg beigetragen haben. So werden zukünftig die Veranstaltungsformate „Tag der ausbildenden Fachkraft“, „Digitales Dinner“ und „Ausbildungsstammtisch“ weiter fortgeführt. Diese leisten einen wichtigen Beitrag in der Lernortkooperation zwischen Ausbildungsbetrieben, Berufsschule und dem saz (Schweriner Aus- und Weiterbildungszentrum e. V.). Die im Projekt neu entwickelten bzw. modernisierten Unterstützungsangebote der Verbundausbildung werden auch zukünftig zum Erhalt der Ausbildungsfähigkeit der KMU in der Region beitragen. Dabei wird der Einsatz von digitalen Medien, wie einer Lernplattform, zur Qualitätssteigerung beitragen.


Was nehmen Sie persönlich aus dieser Projektarbeit mit?

Eine digital unterstützte Ausbildung ist mehr als die Beschaffung und der Einsatz von digitalen Technologien. Es bedarf der Entwicklung eines digitalen Mindsets. Voraussetzung hierfür sind personelle, finanzielle und zeitliche Ressourcen. Digitalisierung in der Berufsausbildung gelingt dann, wenn sich alle am Ausbildungsprozess Beteiligten auf Innovationen einlassen. In Lehr- und Lernprozessen müssen dazu veränderte didaktische Wege gegangen werden, wobei digitale Medien zur Unterstützung der Prozesse dienen. Das bedeutet aber auch, dass das Ausbildungspersonal ein neues Selbstverständnis seiner Rolle entwickeln muss.

Autor: Ralf Marohn