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CaDiBa – Campus Digitale Bauausbildung Thüringen

Wirtschaft trifft Wissenschaft – Bauausbildung und Baustudium digitalisieren, Durchlässigkeit erhöhen

Was waren die Highlights Ihrer Projektarbeit?

Zu den wesentlichen Ergebnissen zählen:

  • Aufbau Netzwerk „Campus Digitale Bauausbildung Thüringen“ als Transferstelle/-plattform für Forschung und Lehre.
  • Transfer der digitalen Produkte in bundesweite Ausbildung überbetrieblicher Ausbildungsstätten (Kompetenzkreis Bildung Bauwirtschaft KOBI).
  • Entwicklung, Erprobung und Umsetzung digitaler Projektaufgaben in Ausbildung und Studium (u.a. BIM – Pavillon, Zerstörungsfreies digitales Prüfen am Betonkörper, Guideline-Katalog zur digitalen Baudokumentation, AR-Anwendungen zur Visualisierung komplexer Bauaufgaben).
  • Einbindung digitaler Inhalte in das laufende Neuordnungsverfahren der Bauberufe (Sachverständigenarbeit).
  • Entwicklung/Einsatz digitaler Marktinstrumente zur Nachwuchsgewinnung
  • Gewinnung von mehr als 35 Unternehmen zum Einsatz digitaler Instrumente in der Ausbildung.

Welche Ergebnisse der Projektarbeit haben Sie bis jetzt besonders überrascht?

Wir haben uns gefreut, dass die Projektarbeit von „CaDiBa“ nach anfänglicher Skepsis der meisten Bau-KMU zur Digitalisierung als „Booster“ zur Digitalisierungsoffensive gewirkt hat. Erstaunt hat uns, dass Auszubildende in Bauberufen (KMU) und Studenten des Bauingenieurswesens sowie der Architektur (FH Erfurt) unter Leitung des Projektteams und der Fachbereichsleitung Bauwerksdiagnostik ein gemeinsames Projekt „Zerstörungsfreies digitales Prüfen am Baukörper“ planen, bauen, erproben und umsetzen konnten. Bemerkenswert finden wir, dass es gelungen ist, ein gewerkeübergreifendes BIM-Projekt „BIM Pavillon“ durch Auszubildende verschiedener Bauberufe unter Anleitung ihrer Ausbilder von der Planung bis zur Nutzung und Inbetriebnahme als Handlungsleitfaden zur „digitalen Baustelle“ zu realisieren. Und besonders überrascht hat uns, dass trotz der pandemischen Situation alle Ziele erreicht werden konnten.


Was trug dabei besonders zum Erreichen der Projektziele bei?

Die wesentlichen Erfolgsgaranten unserer Projektarbeit waren:

  • Aufbau und Koordination der vertrauensvollen Zusammenarbeit von strategischen Netzwerken in und außerhalb von Thüringen.
  • Hohe Praxisrelevanz der einzelnen Projektentwicklungen für die Ausbildung.
  • Ergebniswirksame Entwicklung, Erprobung, Einsatz neuer digitaler Instrumente im Ausbildungsmarketing.


Was bleibt von Ihrer Projektarbeit?

  • Die Netzwerkarbeit der Partner wird auch nach Projektende fortgesetzt.
  • Digitale methodisch-didaktische und inhaltliche Elemente des Projektes gehen in die Neuordnung der Bauberufe ein.
  • Das Projekt hat die Basis für künftige „digitale Baustellen“ in Ausbildung, Studium und Praxis gelegt - u.a. Apps auf Baustellen.
  • Die Virtualisierung der Bauausbildung hat geholfen, die Prüfungsleistungen in den Praxisteilen der Ausbildung nachhaltig – um eine ganze Note! – zu steigern.
  • Die modularen Projektprodukte („Systembaukasten – Digitale Baustelle“) werden in eine systematische Weiterbildung von Fach- und Führungskräften der Bauwirtschaft aufgenommen und umgesetzt.
  • Die Projektergebnisse können als „Blaupause“ auf andere Regionen und grundsätzlich auch andere Branchen übertragen werden.


Was nehmen Sie persönlich aus dieser Projektarbeit mit?

Das Projekt und seine Realisierung waren für alle Mitglieder unseres Projektteams eine echte Herausforderung! Wenn wissenschaftliche Ziele zu praxisrelevanten Ergebnissen führen sollen, erfordert dies ein strukturiertes, lösungsorientiertes und ergebnisorientiertes Vorgehen. Das Gleiche gilt für die Zusammenführung und Koordination der digitalen Aktivitäten von strategischen Netzwerkpartnern. Wir konnten aber gemeinsam feststellen, dass externe Fachkräfte und Partner Innovationen fördern und eine funktionale Zersplitterung des digitalen Prozesses in der Bauwirtschaft verhindert haben. Wir haben mit der Projektumsetzung als Projektteam alle auch eine persönliche Weiterentwicklung im Hinblick auf Effizienz, Partnerkommunikation und Zielgenauigkeit erreicht, denn es kann sehr schwierig sein, Ziele in der Digitalisierung der Bau-KMU zu verfolgen, wenn die Kunden zu Beginn gar nicht wissen, was sie wollen.

Autorin: Rosemarie Kaiser