Ausbildung ahoi! – Segel setzen für Industrie 4.0

Azubigewinnung neu denken

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© Projekt Ausbildung Ahoi

Was waren die Highlights Ihrer Projektarbeit?

Im ANKER-Workshop sollten Azubis über ihre Erfahrungen in der Ausbildung reflektieren und Ideen entwickeln, welche Abläufe neu und digitaler gestaltet werden können. Für die Pilotveranstaltung wählten wir das Thema (digitale) Kommunikation. Ziel war es, die Kommunikation zu verbessern, Strategien zu entwickeln, um die Zufriedenheit der Auszu­bildenden im Unternehmen zu steigern und so Problemen wie Fehlzeiten oder Ausbildungsabbrüchen entgegenzu­wirken. Die Veranstaltung hat großen Spaß gemacht, wir haben viel positives Feedback erhalten und gute Ergebnisse erzielt. Uns war die Perspektive der Auszubildenden wichtig, da diese als „digital natives“ einen anderen Zugang zum Thema Digitalisierung haben.


Welche Ergebnisse der Projektarbeit haben Sie bis jetzt besonders überrascht?

Überraschend war das sehr unterschiedliche Engagement der Betriebe, Lehrkräfte und sonstiger Stakeholder. Viele Betriebe spüren zwar den Wandel hin zum Arbeitnehmermarkt, sind aber noch nicht bereit, ihr Vorgehen bei der Azubigewinnung zu ändern. Daneben gibt es sehr kreative und zugewandte Ausbildungsverantwortliche, die neben der Besetzung ihrer Ausbildungsstellen auch die Interessen und die Perspektive der jungen Menschen im Blick haben und ihre Ausbildung auf Augenhöhe gestalten.


Was trug dabei besonders zum Erreichen der Projektziele bei?

  • Die Arbeit im Team
  • Die Kooperation mit Netzwerkpartnern und anderen Projekten
  • Das Unternehmensnetzwerk (nachdem es sich entwickelt hat)
  • Die Vernetzung mit anderen Projekten und Personen



Was bleibt von Ihrer Projektarbeit?

Die Online-Seminarreihe Azubigewinnung neu denken wird an der TAN intern evaluiert, inhaltlich etwas abgewandelt und fortgesetzt. Der digitale Ausbilderstamm­tisch als Austauschformat zu gewerk- und fachübergreifenden Themen wird weitergeführt. Nach einem Input gehen wir in die Diskussion und bauen so ohne großen Aufwand Vertrauen auf, kommen ins Gespräch und erfahren Bedarfe der Betriebe, um daraus neue Angebote zu entwickeln. Für Ausbildungsinteressierte gibt es das digitale Format Berufe Live, in dem sich regionale Unternehmen live und digital an Schulen vorstellen. Die Schülerinnen und Schüler erhalten einen authentischen Eindruck von den Berufen und den Mitarbeitenden, die aus dem Unternehmen von ihrem Arbeitsalltag erzählen.


Was nehmen Sie persönlich aus dieser Projektarbeit mit?

Themen wie soziale Kompetenzen, Generationenwechsel, neue Bedürfnisse in Bezug auf die Ausbildung bei Gen Z und Alpha lassen sich nicht von Digitalisierungsthemen trennen.

Ein KMU-Netzwerk aufzubauen und das Vertrauen der Unternehmen zu gewinnen, braucht sehr viel Zeit und Geduld.

Es ist wichtig, engen Kontakt zu den Unternehmen zu halten und zudem mit engagierten Betrieben zusammenzuarbeiten. Diese können ihrerseits als Multiplikatoren oder als Good-Practice-Beispiel dienen und die Anregungen aus dem Projekt umsetzen.

Autorin: Sabine Kubisch