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Schule-Betriebe interaktiv

Zwei Männer lächeln in die Kamera und halten eine Mappe mit der Aufschrift „Schule-Betriebe interaktiv“.
Martin Knauft und Steffen Belz präsentieren die Projektmappe von „Schule-Betriebe interaktiv“. © Friedrichshain-Kreuzberger Unternehmerverein / Fotografin: Pauline Potschka

Was waren die Highlights Ihrer Projektarbeit?

Das Projekt „Schule-Betriebe interaktiv“ aus Berlin unterstützte ausbildende Klein- und Kleinstunternehmen bei der Präsentation ihrer Ausbildungsberufe. Um Jugendliche für eine duale Ausbildung zu gewinnen, organisierte das Projekt praxisnahe, erlebbare und persönliche Begegnungen mit regionalen Betrieben. Aus der Corona-Krise heraus entstand der erfolgreichste Ausbildungspodcast in Berlin, den das Projekt entwickelte, um den Unternehmen auch während der Kontaktbeschränkungen eine Bühne zu bieten, sich als Ausbildungsbetrieb zu präsentieren. Mittlerweile wurden die über 30 Folgen knapp 1.000-mal bei den bekannten Streamingdiensten abgerufen.


Inwiefern sind gute Beispiele aus einer schwierigen Situation der Projektarbeit entstanden?

Die Pandemie hat auch die Arbeit von „Schule-Betriebe interaktiv“ ordentlich durcheinandergewirbelt. Um die unterschiedlichen Zielgruppen und Partner dennoch in einer angemessenen Qualität ansprechen und die Projektziele erreichen zu können, wurde in den Räumen des FKU ein kleines, professionell ausgestattetes Studio errichtet. Dieses nutzt der FKU nun auch über das Projekt hinaus für sein Seminarangebot, so dass dieser Anstoß zur Digitalisierung nachhaltig verankert bleibt. Auf diese Weise konnten während der Lockdowns Online-Sprechstunden, Seminare, Sitzungen oder Schulbesuche digital durchgeführt werden. Darüber hinaus erlaubte das technische Equipment dem Projekt eine neue Art der Ansprache: den Ausbildungspodcast.


Was bleibt von Ihrer Projektarbeit?

Die im Projekt entwickelten Unterstützungsangebote, z. B. Konzepte und Instrumente wurden bewusst nachhaltig konzipiert, sodass sie den Teilnehmenden dauerhaft zur Verfügung stehen und Ansätze zur Selbsthilfe enthalten. Um für die teilnehmenden Unternehmerinnen und Unternehmer einen dauerhaften Nutzen zu bieten, wurden Informationsmappen in hybrider Form entwickelt; d.h. die darin enthaltenen Informationen liegen in ausgedruckter Form vor und sind zusätzlich auf einem USB-Stick gespeichert. Diese entwickelten Materialien stehen für eine langfristige Nutzung zur Verfügung.

Erfolgreiche Veranstaltungsformate werden durch den FKU und den Projektkooperationspartner Wirtschaftskreis Mitte fortgeführt und das Know-how auf diese Weise gesichert und für die kommenden Jahre nutzbar gemacht.

Best-Practice-Beispiele, Methoden, Kooperationspartnerinnen und -partner sowie erfolgreiche Beratungsansätze werden durch den FKU auch nach Projektabschuss weitergegeben – im allgemeinen Beratungsangebot für regionale KKU aber auch in geförderten Projekten, die auf die Arbeit von „Schule-Betriebe interaktiv“ aufbauen.


Welche Ergebnisse der Projektarbeit haben Sie besonders überrascht? Was trug dabei besonders zum Erreichen der Projektziele bei?

Hervorzuheben ist der starke Wille der regionalen Akteure zur konstruktiven Zusammenarbeit. Unter der Überschrift „Kooperation statt Konkurrenz“ entstand eine enge Zusammenarbeit mit den anderen Berliner JOBSTARTER plus-Projekten derselben Förderlinie. So konnten bei Bedarf die einzelnen Schwerpunkte der Projekte in ein für die Unternehmen ganzheitliches Beratungsangebot gegossen werden.

Eine große Unterstützung war der durch das Regionalbüro GEBIFO moderierte Beirat der JOBSTARTER plus-Projekte in Berlin. Hierdurch stand das Projekt in einem strukturierten Austausch mit zentralen institutionellen Akteuren im Bereich der dualen Ausbildung. So veröffentlichte die IHK Berlin Ende 2020 das Papier „Ausbildungsmarketing – ein kleines Handbuch“ auch unter Rückgriff auf die Erfahrungen von GEBIFO und den Projekten „Schule-Betriebe interaktiv“, „ToP-Start“ und „Endlich ausbilden“.


Was nehmen Sie persönlich aus dieser Projektarbeit mit?

Die Themen Fachkräftesicherung, duale Ausbildung, gerade auch in kleinen und Kleinstunternehmen, spielen heute eine noch größere Rolle als zu Beginn der Projektlaufzeit. Durch die Corona-Pandemie hat sich deutlich gezeigt, dass es notwendig ist, unser (Berufs-)bildungssystem nachhaltiger auszugestalten. Um dem aktuellen Einbruch im Ausbildungsmarkt zu begegnen, wollen wir diesbezüglich „am Ball bleiben“ und uns auch zukünftig weiter engagieren.

Stolz sind wir darauf, dass wir es durch Kreativität und Flexibilität geschafft haben, auf die unvorhergesehenen Herausforderungen zu reagieren und „unseren“ Unternehmen auch in der schwersten wirtschaftlichen Krise der letzten Jahre unterstützend zur Seite zu stehen.

Autoren: Inga Koch, Cedrik Lutz