ausbildungOKay - Fachkräfte gewinnen

Screenshot mehrer Fenster auf einem Bildschirm, die das vorstellende Unternehmen repräsentieren sollen. In der Mitte steht das Logo "EEP BERG"
© Andreas Berg Stahl- und Maschinenbau e.K

Was waren die Highlights Ihrer Projektarbeit?

Das JOBSTARTER plus Projekt „ausbildungOKay - Fachkräfte gewinnen“ der Oberbergische Koordinierungsstelle Ausbildung e.V. ermöglichte Einblicke in die Arbeitswelten einer Schreinerei, einer Pflegefachkraft und eines Industriemechatronikers. Diese erhielten die teilnehmenden Neuntklässlerinnen und Neuntklässler der Realschule Steinberg vom 01. - 04. März 2021 pandemiebedingt in mehreren digitalen Veranstaltungen (MS Teams). Im ersten Teil wurden in digitalen Infoveranstaltungen unter anderem Ausbildungswege nach der Fachoberschulreife (FOR) anhand prägnanter PowerPoint Präsentationen vorgestellt und erläutert. Im zweiten Teil stellten zeitgleich unterschiedliche Betriebe ihre Branchen, Tätigkeitsbereiche und Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten vor, zumeist mit dem betreffenden Ausbildungspersonal und Azubis im Interview.


Inwiefern sind gute Beispiele aus einer schwierigen Situation der Projektarbeit entstanden?

Die Schwierigkeit bestand darin: Betriebe und Schulen trotz Corona zusammenzubringen. Pandemiebedingt sind Erprobungstage, Praktika, Ausbildungsmessen, Berufswahlparcours etc. ausgefallen – dies waren zuvor wichtige Wege für KKUs, um sich als Ausbildungsbetrieb vorzustellen und den entsprechenden Ausbildungsberuf den Interessierten näher zu bringen. Diese Ausfälle sorgten besonders bei Schülerinnen und Schülern für Unsicherheiten und Orientierungslosigkeit in ihrer Berufswahlkompetenz. Durch den digitalen Expertentag gelang es uns, verschiedene Profis aus unterschiedlichen Bereichen für diverse Schulen zu gewinnen und die Ausbildung und den Betrieb den Schülerinnen und Schülern digital näherzubringen.


Was bleibt von Ihrer Projektarbeit?

Der analoge oder digitale Expertenworkshop wurde durch das Projekt zum wichtigen Bestandteil für zukünftige Berufswahlprozesse und -phasen an Schulen. Als Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Schule haben wir den Erstkontakt zwischen den beiden Gruppen ermöglicht. Mit den Betrieben wurde eine individuelle Präsentation entwickelt und die digitale sowie inhaltliche Unterstützung vor Ort vorbereitet. Infolgedessen gelang es den Betrieben mit Schulen eine langfristige Beziehung und Kooperation aufzubauen. Die Kontaktdaten der Unternehmen, die an Expertentagen interessiert sind, wurden an die Schulen übermittelt.


Welche Ergebnisse der Projektarbeit haben Sie besonders überrascht? Was trug dabei besonders zum Erreichen der Projektziele bei?

Die Betriebsakquise zeigt, dass KKUs den Anschluss an Schulen suchen (regelrecht wünschen), aber der Zugang zu Schulen erschwert ist. Gerade hier setzt das sogenannte Matching an. Schülerinnen und Schüler kennen bei der individuellen Unterstützung meistens nur die großen Unternehmen. Bei KKUs wissen sie oft nicht, ob der Betrieb überhaupt ausbildet. Diesbezüglich ist es umso wichtiger, dass KKUs mehr Präsenz in Schulen zeigen und sich als attraktiver Ausbildungsbetrieb und spätere Arbeitsstelle vorstellen.


Was nehmen Sie persönlich aus dieser Projektarbeit mit?

Der positive Effekt für die teilnehmenden Betriebe ist hier, sich den Jugendlichen bekannt zu machen und so Nachwuchsförderung / Ausbildungsmarketing zu betreiben. Schülerinnen und Schüler wissen z.B. oft nicht, was ein metallverarbeitender Betrieb leistet. Zum Beispiel: Der Beruf des Zerspanungsmechanikers ist zwar theoretisch bekannt, aber sie wissen kaum etwas über die Ausbildungsinhalte, Zugangsvoraussetzungen und Betätigungsfelder. Es sollte insgesamt die „Lust“ auf eine betriebliche Ausbildung geweckt werden. Schülerinnen und Schüler haben gern konkrete Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner, die aus ihrem unmittelbaren Arbeitsumfeld berichten – das ist authentisch und nachvollziehbar für sie.

Autorinnen: Maria Döring und Susanne Reissner