ToP Start – Mit Talent im Praktikum zur Ausbildung

Logo des JOBSTARTER plus-Projekts ToP Start
© spx consult GmbH

Was waren die Highlights Ihrer Projektarbeit?

Das Besondere an der Projektarbeit in „ToP Start“ war das Thema an sich: Mit Talent im Praktikum zur Ausbildung. Unter diesem Leitbild unterstützte das Projekt Berliner Klein- und Kleinstunternehmen (KKU) sowie Start-Ups auf dem Weg in die duale Ausbildung, immer unter der Prämisse, dass nicht vornehmlich der Blick auf die Noten entscheidend ist, sondern in erster Linie der auf die Talente. So ergab sich für beide Seiten – Unternehmen und Jugendliche – ein sinnstiftendes und qualitatives Praktikum, aus dem sich bestenfalls eine passgenaue Besetzung der freien Ausbildungsstellen entwickeln kann. Ein unterstützendes Instrument ist dabei die Gründung eines Beirates der JOBSTARTER plus-Projekte Berlins und die Verankerung der „ToP Start“-Produkte in die regionalen Strukturen gewesen. Schwerpunkt der Beiratstreffen waren dabei der Austausch mit den zuständigen Stellen (HWK und IHK Berlin), Senatsverwaltungen, Arbeitgeberservice Ausbildung, der Verbundberatung Berlin und Wirtschaftsvertretern zur Verzahnung der Angebote der Berliner JOBSTARTER plus-Projekte mit den regionalen Angeboten.

Inwiefern sind gute Beispiele aus einer schwierigen Situation der Projektarbeit entstanden?

Zu Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 stellte sich die Frage, wie kann man die Unternehmen in der Krise beraten? Was brauchen die Unternehmen? Und was kann über die JOBSTARTER Projekte als Unterstützungsleistung geleistet werden? Um zielgenaue Antworten zu erhalten, wurden die befragt, die es betraf: Die Unternehmen. Mittels einer Online-Umfrage (Titel: „Duale Ausbildung und Covid-19 – möglich oder nicht?“)  wurde so die Situation Berliner Unternehmen beleuchtet. Nach einer erfolgreichen Einführung in Berlin wurde die regionale Umfrage vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) weiterentwickelt und als bundesweite Umfrage gestreut. Die Ergebnisse waren erfreulicherweise ähnlich den Berliner Resultaten: Ja, eine Ausbildung ist auch in Pandemie-Zeiten möglich! Zum Abgleich und um die Entwicklung der Unternehmen in Pandemie-Zeiten einzuschätzen, wurde im Sommer 2021 eine zweite Umfrage (Titel: „Rettungsgasse (bilden) für Praktikums- und Ausbildungsbetriebe“) bundesweit geschaltet. Diesmal direkt in Zusammenarbeit mit dem BIBB und als Azubi-Verbundprojekt der spx consult GmbH sowie dem Regionalbüro Ost (GEBIFO mbH).

Neben der Umfrage hat sich während der Pandemie auch die Zusammenarbeit mit den JOBSTARTER plus-Projekten der 4. Förderrunde verstärkt. So wurde ein gemeinsames Beratungskonzept entworfen, bei dem die Projekte gemeinschaftlich im Verbund Berliner KKU unterstützten. Dazu berieten die Projekte individuell und passgenau als Zusammenschluss zu den Themen talentorientiertes Praktikum, Herstellen der Ausbildungsberechtigung, Ausbildungsbegleitung sowie dem Matching zwischen Unternehmen und Auszubildenden. Seit Beginn der Zusammenarbeit herrschte hier das Credo „Synergien statt Konkurrenz“ vor. In dieser Synergie ist in Zusammenarbeit mit der IHK Berlin sowie dem Regionalbüro Ost das Whitepaper „Ausbildungsmarketing – ein kleines Handbuch. Was man über Jugendliche heute wissen muss, um sie zu erreichenentstanden, in dem eben diese gemeinschaftliche Unterstützungsleistung beworben wurde.

Was bleibt von Ihrer Projektarbeit?

Was bleibt ist die Idee „Mit Talent im Praktikum zur Ausbildung“ über die Grenzen Berlins hinaus. Seit Sommer 2021 überträgt das JOBSTARTER Transferprojekt „ToP Start Transfer“ die regional erprobten Produkte in die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Zudem haben die Umfrageergebnisse der zweiten bundesweiten JOBSTARTER-Umfrage gezeigt, dass ein Strukturprogramm wie JOBSTARTER plus noch lange nicht ausgeschöpft ist und die Unternehmen sich nach wie vor Unterstützung wünschen und benötigen. Vor allem die Bereiche Azubi-Marketing, Azubi-Akquise und Digitalisierung spielen hier eine hervorgehobene Rolle.

Welche Ergebnisse der Projektarbeit haben Sie besonders überrascht? Was trug dabei besonders zum Erreichen der Projektziele bei?

Aus der Situation heraus, nicht mehr die Unternehmen Vor-Ort unterstützen zu können, entstand das Produkt der betrieblichen Praktikumsbegleiterinnen und Praktikumsbegleiter. Dieses Training befähigt Mitarbeitende die Wertigkeit eines talentorientierten Praktikums zu erkennen, die Produkte aus „ToP Start“ zu nutzen und im Anschluss eigenständig ein erfolgreiches Praktikum anzubieten und zu begleiten. Die hohe Akzeptanz seitens der Unternehmen zeigt, dass auch ungeplante Projektanpassungen sehr erfolgreich werden können. 

Was nehmen Sie persönlich aus dieser Projektarbeit mit?

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die kooperative Arbeit und Unterstützung aller beruflichen Akteurinnen und Akteure sowie der Projekte in Berlin mit dem gemeinsamen Ziel, Unternehmen hinsichtlich Ausbildung zu unterstützen und Jugendlichen eine berufliche Perspektive zu ermöglichen, ein kleiner Leuchtturm in der doch erschwerten täglichen Arbeit während der Pandemie war. Darüber hinaus ist der überregionale Transfer der in „ToP Start“ entwickelten Produkte eine durchaus positive Bilanz der letzten drei Projektjahre.

Autorinnen: Anja Baustian und Manja Berte