Q-net Handwerk – Qualität für ausbildende Betriebe

Das Bild einer Frau ist auf einem Laptop zu sehen
Beim digitalen Girls‘ Day 2021 zeigte Schreinerin Ariana Siegler spannende Einblicke in ihren Beruf © Handwerkskammer für Unterfranken

Was waren die Highlights Ihrer Projektarbeit?

Individuelle Unterstützung und kreative Lösungen sind für unsere Betriebe das A und O. Unser Erfolgsrezept ist der persönliche Kontakt zu Inhaberinnen und Inhabern, Ausbildungspersonal sowie Schülerinnen und Schülern. Bei allen Aktivitäten zum perfekten Match stand der Praxisbezug und die Vermittlung der Vielfalt und der Möglichkeiten im Handwerk im Vordergrund.

Die Girls‘ Day Aktion „Fähig, Furchtlos, Female“, die mit einem DIY-Kit begeisterte, und die „Frag den Azubi-Sprechstunde“ vermitteln echte Einblicke in die spannenden Berufe des Handwerks. Im Buch „Ich mach was zu mir passt – Wege im Handwerk“ teilen unsere Botschafterinnen und Botschafter ihre Begeisterung für das Handwerk und erzählen ihre Erfolgsgeschichte.

Inwiefern sind gute Beispiele aus einer schwierigen Situation der Projektarbeit entstanden?

Digitale Formate legen die Basis für Orientierung und ermöglichen das Persönliche: Beim digitalen Girls‘ Day konnten Schülerinnen live authentische Einblick in die Handwerkswelt und in Betriebe gewinnen. Mit Tutorials als Tool können Lehrkräfte im Klassenzimmer Basisinformationen geben, Betriebe können die Nutzung moderner Akquiseformate optimieren und Eltern sich über die Perspektiven im Handwerk informieren, z.B. bei digitalen Elternabenden. Unterfrankenweite Teamarbeit und regionales Netzwerken sind elementar für den Erfolg. Der persönliche Kontakt zwischen Ausbildungsbetrieb und Schülerinnen und Schülern zählt mehr als Noten.

Was bleibt von Ihrer Projektarbeit?

Digitale Formate werden ein fester Bestandteil des Berufswahlprozesses, sie werden in die berufliche Orientierung (BO) in Unterfranken weitergegeben, um sich auch dort zu etablieren. Speziell kleine Unternehmen haben so die Möglichkeit, sich ressourcenschonend zu beteiligen und zu präsentieren. Ein weiterer positiver Aspekt sind die regionale Reichweite sowie überregionale Möglichkeiten. Den Austausch zu fördern hat sich sowohl für Betriebe als auch Lehrkräfte, Eltern und Schülerinnen und Schüler als wichtig erweisen. In welcher Form bleibt abhängig von den Gegebenheiten; wichtig ist nur, dass er stattfindet.

Welche Ergebnisse der Projektarbeit haben Sie besonders überrascht? Was trug dabei besonders zum Erreichen der Projektziele bei?

Das große Interesse unserer neu ausbildenden Betriebe, sich für die Ausbildung zu engagieren ist enorm. Dies gilt sowohl für die qualitative Umsetzung der Ausbildung als auch die Bereitschaft, für das eigene Gewerk zu werben und sich in Maßnahmen der BO sowie des Berufemarketings und des Berufswahlprozesses aktiv zu beteiligen. Die allgemeine Begeisterung für Liveschaltungen in Betriebe ist überraschend. Diese aufgreifend haben wir Hybrid-Termine umgesetzt: Persönliche Beratung live vor Ort und Azubis digital ins Klassenzimmer zugeschaltet.

Was nehmen Sie persönlich aus dieser Projektarbeit mit?

Unsere wichtigsten Erfahrungen: Es geht nichts über persönlichen Kontakt zu Schülerinnen und Schülern, Eltern, Betrieben und Kooperationspartnerinnen und -partnern! Trotz dieser ungewöhnlichen Zeit wird im Handwerk weiter ausgebildet. Jugendliche finden in den oft familiär geführten Betrieben Sicherheit und Perspektive. Traditionelle Wege nutzen, gelernte Praxis anwenden und diese mit dem modernen Neuen verknüpfen – das ist ein optimaler Einsatz von Ressourcen und Möglichkeiten zum Erfolg der dualen Ausbildung im Handwerk.

Autorin: Barbara Hoffstadt