MITAusbildung – Fachkräfte für Klein- und Kleinstunternehmen

Schriftzug "MIT Ausbildung" - Fachkräfte für Klein- und Kleinstunternehmen
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Was waren die Highlights Ihrer Projektarbeit?

Das besondere Projekthighlight war die Betriebe-Tour in Einbeck im März 2020 mit anschließender Betriebeausstellung. Schülerinnen und Schüler geben häufig bei der Frage nach ihrer späteren Berufswahl an, dass sie einen Beruf finden möchten, der zu ihnen passt und Spaß macht; meist sind nur die TOP 10 der Ausbildungsberufe bekannt. Das Projekt „MITAusbildung“ wollte das Spektrum der Jugendlichen erweitern und die Möglichkeit bieten, verschiedenste Berufe und Arbeitgeber kennenzulernen. Im Rahmen der Betriebe-Tour erkundeten 90 Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen jeweils zwei frei ausgewählte Betriebe im Vormittagsbereich. Anschließend fand eine Ausstellung von Betrieben aus dem Landkreis in der Schule statt.

Inwiefern sind gute Beispiele aus einer schwierigen Situation der Projektarbeit entstanden?

Bedingt durch die Corona-Pandemie war es schwierig, Jugendliche in Präsenz zu unterstützen. Trotzdem sollte ein diesbezügliches Angebot weiter gemacht werden. Am BFM wurde zu diesem Zeitpunkt bereits für die Umschulungen AdobeConnect genutzt. „MITAusbildung“ hat dann eine Online-Ausbildungssprechstunde ins Leben gerufen. Die technischen Voraussetzungen hierfür sind sehr gering, sodass auch eine Teilnahme per Smartphone möglich ist. Durch die Möglichkeit, auch Dokumente hochzuladen und den Bildschirm zu teilen, hätte eine Beratung sehr gut durchgeführt werden können. Das Angebot wurde leider nicht genutzt, dies ist jedoch ein generelles Problem im Landkreis.

Was bleibt von Ihrer Projektarbeit?

Während der Projektlaufzeit wurden verschiedene Leitfäden erstellt, die bereits den Schulen und den kooperierenden Betrieben zur Verfügung gestellt worden sind. Entstanden sind Leitfäden für die Durchführung eines Betriebspraktikums (jeweils für Schülerinnen und Schüler, Schulen und Betriebe) sowie für die Durchführung von Betriebsbesichtigungen für Schulen und Betriebe. Da die Betriebe-Tour so gut lief, wurde außerdem ein Leitfaden erstellt, wie eine solche Veranstaltung im ländlichen Raum zu planen und durchzuführen ist.

Welche Ergebnisse der Projektarbeit haben Sie besonders überrascht? Was trug dabei besonders zum Erreichen der Projektziele bei?

Besonders überrascht waren wir, dass die Betriebe zwar sehr hohe Bedarfe an Auszubildenden haben, aber es schlussendlich oft an der Mobilität der Jugendlichen scheitert. Der Landkreis Northeim ist ein Flächenlandkreis, die Verbindungen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln sind teilweise stark unterdurchschnittlich ausgebaut. Besonders förderlich für die Projektziele ist definitiv der persönliche Kontakt, der jedoch stark eingeschränkt wurde. Dieser persönliche Kontakt konnte nicht durch Alternativen (Telefon, E-Mail, Online) ersetzt werden.

Was nehmen Sie persönlich aus dieser Projektarbeit mit?

Durch diese Projektarbeit wurde mir noch einmal verdeutlicht, wie wichtig eine Kontinuität beim Personal ist. Wir hatten im Projekt leider einige Wechsel, die die Projektentwicklung zusätzlich zu Corona leider gehemmt haben. Weiterhin ist der enge, persönliche Kontakt zu den Unternehmen essenziell wichtig. Gerade hier im Landkreis wird der enge Kontakt stark gewünscht, gleichzeitig haben wir aber auch erfahren, dass die Unternehmen während der Pandemie sehr vorsichtig waren, was zwar wünschenswert ist, aber die Projektarbeit erschwert hat.

Autorin: Elena Thießen