Navigation und Service

Mehr Ausbildungsqualität im Hamburger Handwerk (MAQIH)

Zwei Personen sitzen sich an einem Schreibtisch gegenüber. Ein Mann im Vordergrund sitzt an einem weiteren Schreibtisch
Azubi-Speed-Dating 2020 unter Coronabedingungen © Annika Stoffers/Handwerkskammer Hamburg

Was waren die Highlights Ihrer Projektarbeit?

Die von uns unterstützten Betriebe haben sich in der Coronazeit schnell an die neue Situation gewöhnt und auch digitale Angebote angenommen. Da es sich bei unserer Zielgruppe um Klein- und Kleinstbetriebe handelt, von denen viele noch nicht so digital aufgestellt waren, hat uns diese große Offenheit besonders überrascht. Dadurch ist es uns gelungen, in der gesamten Zeit, in der das öffentliche Leben heruntergefahren wurde, mit unseren Betrieben in Kontakt zu bleiben. Die Kontakte haben dann nicht mehr persönlich, sondern telefonisch oder digital stattgefunden.

Inwiefern sind gute Beispiele aus einer schwierigen Situation der Projektarbeit entstanden?

Angesichts der weiterhin hohen Infektionszahlen Anfang des Jahres 2021 haben wir sehr schnell entschieden, unser Azubi-Speed-Dating, das normalerweise einmal im Jahr in Präsenz stattfindet, ausnahmsweise als digitale Veranstaltung durchzuführen. Die Resonanz bei den Betrieben war groß genug, sodass wir die Veranstaltung mithilfe einer digitalen Messeplattform geplant haben. Zum Glück haben sich auch genügend Jugendliche angemeldet, sodass die Veranstaltung insgesamt ein Erfolg war: 18 Betriebe und 147 Jugendliche haben teilgenommen, es wurden insgesamt 290 Gespräche geführt.

Was bleibt von Ihrer Projektarbeit?

Es werden weiterhin Veranstaltungen zum Thema Nachwuchsgewinnung durchgeführt (z. B. Azubi-Speed-Dating). Außerdem wird der im Rahmen des Projekts entwickelte Instrumentenkoffer als Download auf der Homepage der Handwerkskammer Hamburg zur Verfügung gestellt. Dabei handelt es sich um übersichtliche Checklisten für Betriebe zu unterschiedlichen Themen (z. B. Ausbildungsmarketing, gelungener Ausbildungsstart). Unterstützung bei der Suche nach Auszubildenden erhalten die Betriebe in Zukunft über die direkte Veröffentlichung ihrer freien Lehrstellen in der Lehrstellenbörse der Handwerkskammer Hamburg. Schließlich können auch Beratungen zum Thema Ausbildungsqualität weiterhin angeboten werden – wenn auch nicht mehr im gleichen Umfang wie bisher.

Welche Ergebnisse der Projektarbeit haben Sie besonders überrascht? Was trug dabei besonders zum Erreichen der Projektziele bei?

Trotz der schwierigen Situation in der Coronazeit war das Vermittlungsangebot des Projekts sehr nachgefragt, was uns wirklich überrascht hat. Alle Prozesse des Projekts wurden an die aktuellen Bedingungen angepasst. So haben zum Beispiel die Vorstellungsgespräche mit Jugendlichen telefonisch stattgefunden, und auch die Beratungen der Betriebe zum Thema Ausbildungsqualität wurden telefonisch oder digital geführt. Schließlich war es auch eine große Erleichterung, dass die benötigten Unterlagen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer digital eingeholt werden konnten, sodass die Zielerreichung trotz der erschwerten Bedingungen sehr zufriedenstellend war.

Was nehmen Sie persönlich aus dieser Projektarbeit mit?

Die Suche nach geeigneten Auszubildenden ist schon seit einigen Jahren ein ganz zentrales Thema für viele Betriebe. In diesem Projekt hatten wir die Möglichkeit, die Unterstützung bei der Besetzung freier Ausbildungsstellen mit der Beratung zur Optimierung von Ausbildungsprozessen zu kombinieren. Das ist aus unserer Sicht sehr sinnvoll, da sich die Unterstützung nicht nur auf den Auswahlprozess, sondern auf den gesamten Verlauf der Ausbildung bezieht und somit die Ausbildungsstrukturen in den Betrieben nachhaltig verändert werden können.

Autorin: Jasmin Attallah