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digital natives für KKU

zwei Frauen stehen in einem Büroflur
Die Projektmitarbeiterinnen Jasna Lazovic (li.) und Carolin Dohn (re.) © bfz Kempten

Was waren die Highlights Ihrer Projektarbeit?

Als Digital Natives bezeichnet man junge Menschen, die mit Computer, Smartphone und Internet aufgewachsen sind. Wir brachten diese Jugendlichen mit kleinen Betrieben im Allgäu zusammen, um – im Idealfall – eine Ausbildung anzubahnen. Davon profitierten beide Seiten: Die jungen Menschen bringen ihr Wissen rund um Social Media und Internet in die Firmen ein, die Unternehmen sichern sich auf diese Weise regionalen Fachkräftenachwuchs.

Inwiefern sind gute Beispiele aus einer schwierigen Situation der Projektarbeit entstanden?

Uns war ganz wichtig, dass alle Branchen angesprochen wurden, denn der Bedarf an digital affinen Auszubildenden wird im Handwerk ebenso immer wichtiger wie im Gesundheits- oder Dienstleistungsbereich. Das bfz Kempten hat  zu Beratungsgesprächen und anschließender Begleitung eingeladen. In einem ersten Termin klärten wir, welchen Bedarf das Unternehmen hat, wie die aktuelle Situation ist und wie wir unterstützen konnten. Wir gaben Hilfestellung bei der Bewerberauswahl, unterstützten bei Formalitäten, dem Erwerb der Ausbildungsberechtigung und gaben Tipps für das richtige Arbeitgebermarketing zur Azubigewinnung. Dazu wurde zum Beispiel ein speziell für das Projekt angefertigtes digitales Tutorial an alle bereits bekannten Betriebe versendet, damit sie ihre Strategie zur Azubigewinnung nachhaltig anpassen und selbstständig verbessern können. Damit konnte das Projektteam die Betriebe trotz der Coronahindernisse zielgerichtet unterstützen.

Was bleibt von Ihrer Projektarbeit?

Damit wir den Klein- und Kleinstunternehmen eine nachhaltige Unterstützung mit an die Hand geben konnten, wurde von uns ein Handbuch erstellt, dass den Unternehmerinnen und Unternehmern eine Hilfestellung zum erfolgreichen Azubimarketing bietet. Wir wollten damit die Möglichkeit geben, sich bei Fragen zur Azubigewinnung, auch nach Ende der Projektlaufzeit, selbstständig weiterzuhelfen. Dieses Handbuch ist klar strukturiert und leicht verständlich verfasst, damit auch mit wenig Zeit und wenig Aufwand die gewünschten Ziele erreicht werden können.

Welche Ergebnisse der Projektarbeit haben Sie besonders überrascht? Was trug dabei besonders zum Erreichen der Projektziele bei?

In den letzten Jahren macht sich ein Mangel an Auszubildenden bemerkbar, weswegen inzwischen der Azubi an sich die Qual der Wahl hat, sich zwischen den suchenden Betrieben zu entscheiden. Hier versuchen sich die Unternehmen mit attraktiven Angeboten zu überbieten. Kleine Betriebe stellen sich hier die Frage, ob sie hier überhaupt mithalten können und eine reelle Chance haben. Die Personalexpertin Esther Fusz erstellte hierfür das Tutorial "Erfolgreiches Azubimarketing“. Das zeigt den Kleinunternehmen in Kürze, wie sie mit modernen und einfachen Recruiting-Maßnahmen qualifizierte Azubis gewinnen können. Dieses Video wurde an alle bei uns gelisteten Betrieben per Mail als eine Art „Geschenk“ verschickt, so konnten sich die Unternehmer das Tutorial jederzeit kostenlos und mehrmals ansehen.

Was nehmen Sie persönlich aus dieser Projektarbeit mit?

Jeder Ausbildungsplatz zählt! Gerade in kleinen Unternehmen fehlt es oft an Zeit und Ausstattung, sich über die Möglichkeiten und Voraussetzungen als Ausbildungsbetrieb zu informieren oder Ausbildungsplätze auszuschreiben. Während viele Jugendliche in den Sozialen Medien nach Ausbildungsplätzen Ausschau halten, suchen kleine Betriebe über Printanzeigen oder haben die Suche schon fast aufgegeben. Genau darauf haben wir unseren Fokus gelegt. Zum einen auf die Jugendlichen, die über moderne, ansprechende Social-Media-Beiträge, coole Plakate oder Postkarten oder mit uns kooperierenden Schulen informiert wurden. Zum anderen auf die Betriebe, die über Printanzeigen, Beiträge auf Social Media oder ganz individuell per Post/Telefon auf das Projekt aufmerksam gemacht wurden.

Autorin: Jasna Lazovic