Betriebliche Ausbildung in Bewegung

Drei Männer und eine Frau mit Masken stehen in einer Fertigungshalle an einer Maschine und schauen in die Kamera
Auszubildender Abdoul Baldé, Ausbilder Enzo Brighina und Projektmitarbeiterin Gerda Becker (von li. nach re.) © Schulz, Wessel & Partner GbR

Was waren die Highlights Ihrer Projektarbeit?

2021 präsentieren sich Schülerinnen und Schüler im BZI-Bewerberbuch mit ihren Stärken, besonderen Kenntnissen und Berufswünschen. Eingestellt ist es auf der Homepage des BZI. Für dieses Vermittlungsinstrument wurden die Schulen in Remscheid und Umgebung sowie Bildungs- und Beratungsinstitutionen, die Jobcenter, die Arbeitsagenturen, ehrenamtliche Zusammenschlüsse sowie Kinder- und Jugendeinrichtungen von den Projektmitarbeitenden angesprochen, um Ausbildungsinteressierte aus ihren Reihen für die Teilnahme an dieser Präsentationsform zu motivieren. Werbung erfolgte über diese aufgeführten Kooperationspartner innerhalb ihrer Kontakte. Elternabende, Informationsveranstaltungen, Clouds, Infomaterialien, Homepages sowie Präsentationen dienen der Verbreitung. Ist der Ausbildungsmarkt im Jahr 2020 durch die Corona-Krise eingebrochen, so sollte gerade jetzt der Fachkräftemangel in naher Zukunft nicht noch mehr verschärft werden. Deshalb erschien es dem BZI Anfang 2021 besonders wichtig, das Bewerberbuch erneut anzufertigen und mit diesem bereits erfolgreich erprobten Vermittlungsinstrument der letzten Jahre Schülerinnen und Schülern eine Plattform zu schaffen, sich den Ausbildungsbetrieben digital vorzustellen – variabel und immer aktuell.

Inwiefern sind gute Beispiele aus einer schwierigen Situation der Projektarbeit entstanden?

Die persönliche Aufnahme der Profile der Schülerinnen und Schüler in den Schulen bzw. im Berufsbildungszentrum entfiel wegen des Pandemiegeschehens und konnte nur noch über Telefon, Videokonferenzen, E-Mails oder Whatsapp-Nachrichten erfolgen. Diese alternativen Ansprachen reihten sich in die innovativen digitalen Kommunikationswege gut ein.

Was bleibt von Ihrer Projektarbeit?

Das nächste Bewerberbuch wird ab Januar 2022 für das seit Oktober 2021 im BZI angesiedelte Projekt „Übergangsbegleitung“ genutzt. Bei diesem Projekt handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt der LGH und 54 Bildungsträgern, die über eine AZAV-Zertifizierung im Fachbereich „Berufswahl und Berufsausbildung“ verfügen und mit einer Förderung aus den Mitteln des Landes NRW und der Europäischen Union finanziert wird. Hier können die Erfahrungen der digitalen Nutzung des JOBSTARTER plus-Produktes verstetigt und als erprobtes Vermittlungsinstrument weiterhin von den Projektmitarbeitenden genutzt werden.

Welche Ergebnisse der Projektarbeit haben Sie besonders überrascht? Was trug dabei besonders zum Erreichen der Projektziele bei?

Die Anzahl der Bewerberinnen und Bewerber im Bewerberbuch 2021 erhöhte sich bis zum Ende des Jahres im Vergleich zu den Vorjahren trotz der Corona-Einschränkungen. Durch die flexible Handhabung im Gegensatz zu den Printausgaben konnten sogar etwas mehr Ausbildungsinteressierte mit ihren Profilen aufgenommen werden. Die bereits in eine Ausbildung vermittelten Azubis wurden somit nicht mehr von den Firmen unnötig kontaktiert. Diese für die Unternehmen aufwandsreduzierte Nutzung war ein gewinnbringender Vorteil für die Projektarbeit.

Was nehmen Sie persönlich aus dieser Projektarbeit mit?

Die Nutzung eines bereits erprobten Vermittlungsinstrumentes konnte im Rahmen der JOBSTARTER plus-Projektarbeit in dem neuen Format weiter ausgebaut werden. Trotz der pandemiebedingten Umstände bestätigte der Erfolg in diesem Bereich die flexible Anpassung und Akzeptanz des digitalen Formates. Die Digitalisierung, die im BZI dank z. B. bereits onlinegeführter Berichtshefte der Azubis und MLS (Mobile Learning in Smart Factories) Einzug gehalten hat, lieferte in Pandemiezeiten eine gute Grundlage für die schnelle Angleichung an eine sich plötzlich ergebende Veränderung. Dieser Gewinn beflügelt das BZI weiterhin, neue Wege zu gehen und offen für Veränderungen zu bleiben.

Autorin: Gerda Becker