AzurA – Allianz zur Ausbildung

Logo des JOBSTARTER plus-Projekts AzurA
© AzurA

Was waren die Highlights Ihrer Projektarbeit?

In der Projektlaufzeit vom 01. Januar 2019 bis 31. Dezember 2021 hat das Team AzurA durch aktive Netzwerkarbeit mit Unternehmen, Schulen und anderen beteiligten Organisationsstrukturen dazu beigetragen, dass das Ausbildungswesen in der Region trotz geänderter Rahmenbedingungen (Pandemie) weiter gefestigt wurde. Durch die Entwicklung hybrider Produkte konnte durch Umkehr vom klassischen Ausbildungsmarketing hin zum Verfahren „Firmen bewerben sich bei Schülern“, dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden. Durch digitale Liveübertragungen von den Ausbildungsplätzen direkt und zeitgleich an mehrere Schulen konnten die Inhalte unterschiedlicher Berufsbilder unter Teilnahme der Netzwerkpartner, z.B. IHK und der Agentur für Arbeit, vermittelt werden.

Inwiefern sind gute Beispiele aus einer schwierigen Situation der Projektarbeit entstanden?

Das erfolgreiche Produkt „Bewerberbus“ musste pandemiebedingt in ein virtuelles Format transferiert werden. Damit konnte gleichzeitig eine deutliche Erhöhung der Reichweite erzielt werden. Beispiel: Mit dem „Bewerberschiff – Hybrid auf Kurs!“ konnten sich Schülerinnen und Schüler verschiedener Schulen zeitgleich in live abgehaltenen Videokonferenzen zwischen einem Schiff oder Hafenwirtschaftsbetrieb über die maritime Branche informieren und über die Vielzahl der damit verbundenen Berufe aufmerksam gemacht werden. Durch diese Form des Arbeitgebermarketings helfen wir den Betrieben gezielt durch Nutzung digitaler Instrumente, für sich als attraktiven Ausbildungsbetrieb zu werben.

Was bleibt von Ihrer Projektarbeit?

Durch Gründung des „AzurA Ausbildungsverein e.V.“ ist sichergestellt, dass erarbeitete Konzepte und Produkte nachhaltig zur Anwendung in der Region erhalten bleiben. Über das Transferprojekt wird das Konzept „Bewerberschiff- Hybrid auf Kurs!“ überregional in andere Bundesländer verbreitet und im Bundesland Niedersachsen auf die Branche der Grünen Berufe übertragen.

Welche Ergebnisse der Projektarbeit haben Sie besonders überrascht? Was trug dabei besonders zum Erreichen der Projektziele bei?

Besonders überrascht hat uns die Erkenntnis, dass der Bedarf an Auszubildenden aufgrund der mangelnden Motivation und häufig fehlender Einstiegsqualifikationen der potentiellen Bewerbenden schon jetzt nicht gedeckt werden kann. Erstmalig ausbildende Betriebe verschärfen somit die Wettbewerbssituation und tragen aus Sicht der schon langjährig ausbildenden Betriebe nicht zur Entlastung der Fachkräfteproblematik bei. Dieser Problematik konnte durch intensive individuelle Zusammenarbeit zwischen Betrieben und Schulen entgegengewirkt werden. 

Was nehmen Sie persönlich aus dieser Projektarbeit mit?

Der Bedarf der Bestandsbetriebe, vakante Ausbildungsplätze zu besetzen, ist so groß, dass die Akquise der erstmalig ausbildenden Betriebe nicht der Schwerpunkt der Projektarbeit wurde. Weiterhin haben wir festgestellt, dass der Bedarf und die enorm hohe Akzeptanz an EXAM-Leistungen – wie z.B. Hilfe bei der Bewerberauswahl (Matching) und Betriebe bei der Optimierung oder dem Aufbau des Ausbildungsmarketings zu unterstützen – besteht.

Autoren: Thomas Weber, Manfred Hark