Aufwind für die Ausbildung im Grafschafter Handwerk

zwei Frauen und zwei Männder stehen im Freien neben zwei Aufstellern
Das Team des Projekts „Aufwind für die Ausbilder im Grafschafter Handwerk“ © Campus Handwerk

Was waren die Highlights Ihrer Projektarbeit?

Ein Highlight war die Zusammenarbeit mit Betrieben in der Grafschaft Bentheim und die daraus resultierenden positiven Ergebnisse: Ein Elektrobetrieb konnte beispielsweise im August 2021 durch die gezielte Unterstützung eines Projektmitarbeiters erstmals in der Unternehmensgeschichte zum Elektroniker für Betriebstechnik ausbilden. Ein Autohaus hat durch die Hilfe von zwei Projektmitarbeitern zum 1. August 2020 einen geeigneten Azubi im Bereich KFZ eingestellt. Auf beiden Seiten herrscht bis heute höchste Zufriedenheit, was unserem Projekt seitdem immer wieder positiv vom Geschäftsführer zurückgemeldet wird. Der Azubi ist inzwischen erfolgreich ins zweite Ausbildungsjahr gelangt. Des Weiteren sind die Inhalte und Zielsetzungen unseres Projektes im August 2021 in einer Podcast-Reihe eines regionalen Radiosenders veröffentlicht und erläutert worden.

Inwiefern sind gute Beispiele aus einer schwierigen Situation der Projektarbeit entstanden?

Aufgrund der Corona-Pandemie konnten keine Informationsveranstaltungen in Präsenz stattfinden. Deshalb verfassten zwei Projektmitarbeiterinnen einen E-Mail-Newsletter, der über einen bestimmten Zeitraum hinweg einmal wöchentlich an angemeldete Betriebe gesendet wurde. Wir entschieden uns für das Thema Social Media, da bis zu dem Projektzeitpunkt keine Infoveranstaltung zu dem Thema stattgefunden hatte. Das Angebot wurde per E-Mail durch unsere Kooperationspartnerin Kreishandwerkerschaft an die regionalen Innungsbetriebe gesendet. Interessierte Betriebe konnten sich bei uns anmelden und erhielten dann im Wochenrhythmus eine E-Mail mit verschiedenen Inhalten zum Thema „Social Media“. Anschließend transferierten wir diese Inhalte Anfang 2021 in ein übersichtliches Padlet.

Was bleibt von Ihrer Projektarbeit?

Während des Projektes und vorrangig im Jahr 2021 haben zwei Projektmitarbeiterinnen diverse Inhalte in umfangreichen Padlets festgehalten. Diese Padlets sind aufgebaut wie eine Art digitale Pinnwand und umfassen in unserem Fall unter anderem die Themen Social Media, Einstieg in die eigene Website und den Onboarding-Prozess eines Azubis. Alle Padlets beinhalten unter anderem zusätzlich Checklisten zum Ausfüllen, Zusammenfassungen und Flyer. Geplant ist nun, dass diese Padlets bei unserem Kooperationspartner auf der Homepage platziert werden, sodass sie interessierten (Handwerks-)betrieben über die Projektlaufzeit hinaus zur Verfügung stehen. Zudem können Veranstaltungsthemen und -ideen an unseren Kooperationspartner weitergegeben und ebenfalls auf der Homepage platziert werden.

Welche Ergebnisse der Projektarbeit haben Sie besonders überrascht? Was trug dabei besonders zum Erreichen der Projektziele bei?

Überraschend waren der gute Zugang und Kontakt zu den Berufsbildenden Schulen in Nordhorn. So wurden viele Dinge ermöglicht wie z.B. die Ansprache von 266 Schülern in BFS-Schulklassen ab dem September 2020 durch einen Projektmitarbeiter (mit anschließenden individuellen Einzelgesprächen) oder das Verteilen von rund 2600 Infoflyern über unser Projekt zum Schulbeginn 2020/2021. Wir waren außerdem davon überrascht, wie gut die Padlets angenommen wurden und wie hoch das Interesse war. Dadurch ergaben sich einzelne individuelle Beratungsgespräche und neue Kontakte. Das trug unter anderem dazu bei, dass wir zusätzliche Einverständniserklärungen von Handwerksbetrieben generieren konnten.

Was nehmen Sie persönlich aus dieser Projektarbeit mit?

Die Kommunikation zwischen den verschiedenen Kooperationspartnern ist sehr wichtig, die Kontakte sollten stets gepflegt werden. Um sich möglichst früh in den Köpfen der Zielgruppe zu verankern, sollte man die Werbetrommel rühren und unter anderem Medien zur Verbreitung nutzen (z.B. Facebook oder andere Social-Media-Kanäle, je nachdem, welche Altersgruppe man ansprechen möchte). Außerdem haben wir festgestellt, dass auch ohne Präsenzveranstaltungen oder Beratungstermine in Präsenz Vieles möglich ist und man trotz solcher Bedingungen Alternativen anbieten kann. Dazu zählen auch die genannten Padlets oder auch das Anbieten von digitalen Beratungsgesprächen.

Autorinnen und Autoren: Linda Wessendorf, Birgit Bührs, Markus Lohle, David Schwenen