Forum V: Im Wettbewerb um Fachkräftenachwuchs

Digitale Wege, um die Attraktivität von Ausbildung zu steigern: Das Online-Forum V zeigte auf, wie neue digitale Instrumente bei der Gewinnung von Auszubildenden unterstützen und wie das Interesse an Berufen geweckt werden kann.

Unternehmen haben Unterstützungsbedarf bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen, Jugendliche benötigen Hilfestellungen bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Forums diskutieren über den Wettbewerb im Fachkräftenachwuchs.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Forums stellten ihre digitalen Angebote im Wettbewerb um Fachkräftenachwuchs vor. © JOBSTARTER / Alexander Kaßner

Gerade unter den Bedingungen der Corona-Pandemie hat die Digitalisierung besonders an Bedeutung gewonnen. Die JOBSTARTER-plus Projekte modernisieren ihre Vorgehensweise und entwickeln zunehmend digitale Unterstützungsangebote. Das kam bei Unternehmen sehr gut an.

Exemplarisch haben drei Projekte ihre guten Erfahrungen vorgestellt:

  • Online-Blind Dating „Start ME“ (IHK Düsseldorf) – Markus Meurer
    Sind kleinere Unternehmen als Ausbildungsbetriebe wirklich weniger interessant für Bewerberinnen und Bewerber? Sind Jugendliche mit nicht so guten Schulnoten weniger geeignet für eine Ausbildung? Die IHK Düsseldorf will das genau wissen und bringt Jugendliche und Unternehmen zusammen, ohne, dass diese sich zuvor gesehen oder ihre Unterlagen ausgetauscht haben. Im Vordergrund der Blind Dates stehen die Soft Skills, denn zu einem großen Teil entscheiden Haltung und Motivation der Bewerberinnen und Bewerber mit darüber, ob die Chemie auf beiden Seiten stimmt und ob am Ende ein Ausbildungsvertrag unterschrieben wird.
  • Onlinebewerberbuch „Bin bereit“ (Rheinisch-Bergischer Kreis) – Torsten Schmitt
    Gemeinsam mit der IHK zu Köln und der Kreishandwerkerschaft Bergisches Land hat der Rheinisch-Bergische Kreis eine neue Plattform, das „Onlinebewerberbuch“, ins Leben gerufen. Durch die Veränderung des Bewerbungs- und Auswahlprozesses sollen Unternehmen entlastet und Verfahren vereinfacht werden. Die Umkehr des Verfahrens bietet den Unternehmen die Möglichkeit, zielgerichtet und unvermittelt Kontakt zu interessierten Jugendlichen aufzunehmen.
  • Online-Plattform „MEMA Fachkraft Plus“ (Campus Handwerk Süd-West Niedersachsen GmbH & MEMA-Netzwerk der Emsland GmbH) – Andrea Santel und Christa Böhnke
    Gemeinsam mit dem Wirtschaftscluster Metall und Maschinenbau im Emsland wurde die Webseite MEMA Fachkraft Plus im Projekt entwickelt. Zur Steigerung der Attraktivität und zur Erhöhung des Stellenwerts einer Ausbildung im Metall- und Maschinenbaucluster stehen den Unternehmen auf der Webseite zahllose Instrumente und Weiterbildungsangebote zur Verfügung. Über die Campus Handwerk Süd-West Niedersachsen GmbH werden darüber hinaus Workshops und Austauschformate für Ausbildende angeboten.

„Digitale Ansätze können viel leisten. Doch ist „Digitales“ allein kein Selbstzweck. Man muss immer prüfen, wozu und wie ein Ansatz sinnvoll verwirklicht wird.“

Andrea Santel, Campus Handwerk Süd-West Niedersachsen GmbH

Alle Referentinnen und Referenten waren sich einig: Weniger ist manchmal mehr. KMU fällt es mitunter schwer, aus der Vielfalt der Angebote das für sie richtige Konzept zu finden. Die enge Zusammenarbeit mit den regionalen Playern des Azubimarketings schließt neue Synergien auf und wirkt sich positiv auf das Matching zwischen KMU und Azubi aus. So berichtete Torsten Schmitt, dass die Bundesagentur für Arbeit in der Region das Onlinebewerberhandbuch nutzt. Andrea Santel und Christa Böhnke betonten, wie wichtig und gewinnbringend die Netzwerkarbeit ist. Hier können die Herausforderungen von KMU aufgenommen und gemeinsam an Lösungen gearbeitet werden. Positive Effekte werden in die Breite getragen und können so anderen KMU zu Gute kommen. 

Die Referentinnen und Referenten gaben sowohl KMU als auch Jugendlichen Tipps mit auf den Weg: Zum einen kann nur (beispielsweise) ein Tischler bzw. eine Tischlerin die Liebe zum Tischlerberuf überzeugend darstellen. Und zum anderen sollten Jugendliche sich in ihren Berufswünschen breiter aufstellen und den Blick über den Tellerrand wagen. Zum Abschluss ermunterte Markus Meurer Jugendliche und KMU: „Traut euch was, geht aufeinander zu!“ 

Beteiligte

Teilnehmerinnen und Teilnehmer

  • Christa Böhnke, MEMA-Netzwerk der Emsland GmbH
  • Markus Meurer, Industrie- und Handelskammer Düsseldorf
  • Andrea Santel, Campus Handwerk Süd-West Niedersachsen GmbH
  • Torsten Schmitt, Rheinisch-Bergischer Kreis

Moderation

  • Herbert Rüb, JOBSTARTER Regionalbüro Nord
  • Bernd Weiterer, Bundesinstitut für Berufsbildung

Erstellung der Dokumentation

  • Sabine Fischer, JOBSTARTER Regionalbüro Süd
  • Kerstin Preuß, JOBSTARTER Regionalbüro Ost

Downloads

Präsentation Andrea Santel und Christa Böhnke

Präsentation Markus Meurer

Präsentation Torsten Schmitt