Forum III: Ausbildungsmarketing – die Kunst der gelungenen Ansprache

Das Online-Forum III zeigte auf, wie KMU mit gelungenem Ausbildungsmarketing passende Auszubildende finden.

Viele Ausbildungsplätze bleiben unbesetzt, weil die Berufe wenig bekannt sind oder eine Branche als uninteressant gilt. Gerade kleine und kleinste Unternehmen (KKU) sollten verstärkt für ihre Ausbildung werben und sich als attraktive Ausbildungsbetriebe präsentieren. Exemplarisch stellten im Forum drei Projekte gelungene Beispiele vor:

Michael Wilhelm und Marcel Smolka von der Jugendwerkstatt Felsberg e.V. haben mit dem „Azubi-Walk“ ein Format entwickelt, mit dem Schülerinnen und Schülern Berufe in verschiedenen Ausbildungsbetrieben erkunden können. Die Jugendlichen können so mögliche Alternativen zu ihren Wunschberufen kennenlernen und berufsrelevante Tätigkeiten ausprobieren.

Die digitale Forumsrunde.
In einer Videokonferenz wurden aus verschiedenen Branchen Ansätze für das Ausbildungsmarketing vorgestellt. © JOBSTARTER

Falko Böhme und Dr. Jens Matthes von Arbeit und Leben Sachsen e.V. stellten das Projekt „Digi Agrar“ vor, welches das Image der Landwirtschaft und des Garten- und Landschaftsbaus in Sachsen verbessern will. Ausbildungsbetriebe lernen dabei, digitale Plattformen selbständig zu nutzen, um ihre Berufe und Branchen attraktiv darzustellen. Die Botschaft: Landwirtschaft ist modern und anspruchsvoll! „Digi Agrar“ will so vor allem IT-affinen jungen Menschen zeigen, wie digital und wie innovativ die grünen Berufe sind.

Das Projekt „Special Craft“ des Berufsbildungs- und Servicecenters des Osnabrücker Handwerks GmbH hat eine Plattform für Betriebe aufgebaut, die in außergewöhnlichen Handwerksberufen ausbilden. Die Berufsprofile beschreiben die Kenntnisse und Fähigkeiten, die Auszubildende im Laufe ihrer Ausbildung erwerben. Projektleiterin Ireen Mobach zufolge zeigt „Special Craft“ Berufe, die bisher fast niemand kennt – und für sehr viele Jugendliche interessant sind.

Bei der Podiumsrunde zum Motto „Trommeln für Berufe – Strukturelles Marketing für eine Branche, für eine Region“ wurden gute Beispiele vorgestellt:

  • Ursula Schukraft vom Diakonischen Werk der evangelischen Kirche in Württemberg e.V. zeigte auf, wie Ausbildungsbotschafter junge Männer und Frauen für den Beruf des Hauswirtschafters bzw. der Hauswirtschafterin gewinnen können.
  • Erfolgsfaktoren für die Start-ups der Region Berlin sind die Zusammenarbeit der Akteure, das Netzwerken und die gezielte Beratung, erklärte Anja Baustein von der spx Consult GmbH.

„Synergien statt Konkurrenz! Nur gemeinsam gelingt es uns, Fachkräfte zu sichern und jungen Menschen eine Ausbildung zu ermöglichen.“

Anja Baustian, spx consult Berlin

  • Die   JOBSTARTER Kunststoffallianz belegt, wie erfolgreich Netzwerke sein können, wenn sie auf ein solides Fundament gestellt werden, so Thomas Klein von der Weiterbildungsgesellschaft der IHK Bonn Rhein-Sieg.
  • Langjährige Betreuung der Betriebe und konsequente Ausrichtung an den Bedarfen der Unternehmen – dies sind die Gründe für den Erfolg des   JOBSTARTER plus-Projekts „KreSI“, erklärte Sabine Will vom Ausbildungsverbund der Wirtschaftsregion Braunschweig/Magdeburg e.V.

Als zukünftige Herausforderungen benannte die Expertenrunde, dass Unternehmen der Einstieg in die Ausbildung erleichtert werden sollte und man die Startchancen der Jugendlichen verbessern müsse. Man solle den Betrieben Mut machen, sich auf die Zielgruppen mit Startschwierigkeiten einzulassen. Die Runde war sich einig, dass KKU weiterhin beim Ausbildungsmarketing unterstützt werden sollten, um dadurch ihre Ausbildungsangebote und die damit verbundenen Aufstiegsmöglichkeiten für junge Menschen noch bekannter zu machen. Die Expertinnen und Experten unterstrichen ferner, dass gute Vernetzung und Kooperation mit dazu beitragen, dass Branchen mit Imageproblemen und ländliche Regionen erfolgreich für ihre Ausbildung werben.

Beteiligte

Teilnehmerinnen und Teilnehmer

  • Anja Baustian, spx consult GmbH
  • Falko Böhme, Arbeit und Leben Sachsen e.V.
  • Thomas Klein, Weiterbildungsgesellschaft der IHK Bonn Rhein-Sieg
  • Dr. Jens Matthes, Arbeit und Leben Sachsen e.V.
  • Ireen Mobach, Berufsbildungs- und Servicecenter des Osnabrücker Handwerks GmbH
  • Ursula Schukraft, Diakonisches Werk der evangelischen Kirche in Württemberg e.V.
  • Michael Wilhelm und Marcel Smolka, Jugendwerkstatt Felsberg e.V.
  • Sabine Will, Ausbildungsverbund der Wirtschaftsregion Braunschweig / Magdeburg e.V.

Moderation

  • Dr. Daniel König, Bundesinstitut für Berufsbildung
  • Judith Ramrath, Bundesinstitut für Berufsbildung

Erstellung der Dokumentation

  • Sabine Fischer, JOBSTARTER Regionalbüro Süd

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Präsentation Ireen Mobach

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Video-Vorstellung des Azubi-Walks